Sterbegeldversicherung Schonvermögen | Tipps und Hinweise 2025

In Kürze zusammengefasst: Ist die Sterbegeldversicherung Schonvermögen?

  • Vorsorgeinstrument: Sterbegeldversicherungen dienen als Vorsorge, um würdevolle Bestattungen zu gewährleisten und die Notwendigkeit von Sozialbestattungen zu vermeiden.
  • Schutz für Angehörige: Durch die Sterbegeldversicherung können Angehörige finanziell entlastet werden. Sie deckt alle Bestattungskosten im Todesfall der versicherten Person ab.
  • Bedeutung von Schonvermögen: Schonvermögen umfasst Vermögenswerte, die bei der Berechnung von Sozialleistungen unberücksichtigt bleiben. Die Höchstgrenze liegt bei 5.000 Euro, wobei die Definition von Schonvermögen individuell variieren kann.
  • Schonvermögen: Im Falle finanzieller Bedürftigkeit des Versicherungsnehmers, wie bei Hartz IV-Bezug oder Pflegebedürftigkeit, bleibt die Sterbegeldversicherung als Schonvermögen geschützt und wird nicht zur Deckung von Sozialleistungen herangezogen.
  • Schutz vor Pfändung: Um die Sterbegeldversicherung vor Pfändung zu schützen, sollte sie mit einer klaren Zweckbindung versehen sein. Dadurch wird die Versicherungsleistung dem Vermögen der Bezugsberechtigten zugeordnet und ist vor dem Zugriff durch Ämter geschützt.

Was ist der Sinn einer Sterbegeldversicherung?

Die Überlegung, eine Sterbegeldversicherung abzuschließen, kann als ein verantwortungsbewusster Schritt betrachtet werden, um finanzielle Belastungen für die Nachkommen im Falle des eigenen Todes zu minimieren. Diese Versicherung zielt darauf ab, die Kosten, die mit einer Beerdigung verbunden sind, abzudecken und somit die Kinder finanziell zu entlasten.

Schonvermögen umfasst Vermögenswerte, die bei der Berechnung von Sozialleistungen unberücksichtigt bleiben
Schonvermögen umfasst Vermögenswerte, die bei der Berechnung von Sozialleistungen unberücksichtigt bleiben

Was ist der Nutzen einer Sterbegeldversicherung?

Betrachtet man die praktischen Aspekte einer Beerdigung, wie die Anschaffung eines Sarges oder einer Urne, die Organisation einer Grabstätte und einer Trauerfeier sowie die Koordination mit einem Bestattungsunternehmen und die anfallende Grabpflege, wird deutlich, dass diese Vorbereitungen sowohl zeitlich als auch finanziell aufwendig sind. Die durchschnittlichen Kosten einer Beerdigung, die zwischen 6.000 und 8.000 Euro liegen können, stellen oft eine nicht unerhebliche finanzielle Herausforderung für die Hinterbliebenen dar.

In diesem Zusammenhang kann die Sterbegeldversicherung eine wichtige Rolle spielen, insbesondere wenn finanzielle Reserven begrenzt sind oder die Gefahr besteht, dass finanzielle Verpflichtungen der Bestattung zu Konflikten unter den Hinterbliebenen führen könnten.

Zusätzlich ist es relevant, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie sich die Inanspruchnahme staatlicher Unterstützung wie der Grundsicherung oder der Übergang in ein Pflegeheim auf die Sterbegeldversicherung auswirkt.

Hierbei ist das Konzept des Schonvermögens von Bedeutung, das unter bestimmten Umständen die Sterbegeldversicherung vor dem Zugriff durch staatliche Stellen schützt. Kenntnisse über diese Regelungen können entscheidend sein, um die Versicherung auch in finanziell schwierigen Zeiten effektiv zu nutzen.

Sterbegeldversicherung als Vorsorge

Eine Sterbegeldversicherung kann als eine Art Vorsorgeinstrument betrachtet werden, das darauf abzielt, eine angemessene und würdevolle Bestattung zu sichern und somit die Notwendigkeit einer vom Sozialamt finanzierten Sozialbestattung zu vermeiden.

Eine Sozialbestattung, oft als Basis- oder Armenbegräbnis bezeichnet, wird in Fällen durchgeführt, in denen die Angehörigen die Kosten der Beerdigung nicht tragen können. Durch den Abschluss einer Sterbegeldversicherung können solche Situationen umgangen und den Hinterbliebenen eventuelle Schuldgefühle erspart werden.

Für diejenigen, die ihre Familie auch nach dem eigenen Tod unterstützen und schützen möchten, bietet eine Sterbegeldversicherung eine Möglichkeit, für die Bestattungskosten vorzusorgen.

Als Versicherungsnehmer leistet man regelmäßige Beiträge, und im Todesfall erhalten die benannten Bezugsberechtigten, wie Kinder oder andere Angehörige, die vereinbarte Versicherungssumme. Diese Summe dient dann dazu, alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Bestattung entstehen, zu decken.

In Situationen, in denen der Versicherungsnehmer finanziell bedürftig wird, beispielsweise bei Inanspruchnahme von Hartz IV oder dem Einzug in ein Pflegeheim, spielt das Konzept des Schonvermögens eine wesentliche Rolle. Schonvermögen bezeichnet Vermögenswerte, die bei der Berechnung von Sozialleistungen nicht berücksichtigt werden, um die grundlegenden Bedürfnisse und die Würde der Person zu wahren.

In solchen Fällen bleibt die Sterbegeldversicherung unter bestimmten Bedingungen als Schonvermögen geschützt und somit von der Verwertung durch das Sozialamt ausgenommen.

Was bedeutet Schonvermögen?

Schonvermögen ist ein Begriff aus dem Unterhalts- und Sozialrecht und bezieht sich auf Vermögenswerte, die bei der Berechnung von Unterhaltspflichten oder der Gewährung von Sozialleistungen nicht berücksichtigt werden. Dies bedeutet, dass diese Vermögenswerte nicht zur Deckung von Unterhalt oder zur Finanzierung des Lebensunterhalts herangezogen werden müssen.

Am 1. April 2017 wurde die Höchstgrenze für Schonvermögen angehoben. Während der vorige Höchstbetrag bei 2.600 Euro lag, wurde er auf 5.000 Euro erhöht. Die Regelungen zum Schonvermögen sind allerdings komplex und nicht immer eindeutig, weshalb die Grenzen für den Freibetrag in manchen Fällen auch höher angesetzt werden können. Dies hängt von der individuellen Situation der betroffenen Person ab.

Im Falle, dass jemand Sozialleistungen wie Hartz IV oder Grundsicherung im Alter beantragt, erfolgt eine Überprüfung der finanziellen Verhältnisse. Liegt das Vermögen der Person unter der Grenze des Schonvermögens, werden die Sozialleistungen gewährt. Übersteigt das Vermögen diese Grenze, muss es zuerst bis zum erlaubten Betrag aufgebraucht werden, bevor ein Anspruch auf die Sozialleistungen besteht.

Schonvermögen umfasst nicht nur finanzielle Mittel, sondern kann auch materiellen Besitz einschließen, wie beispielsweise ein Auto oder eine Wohnung. Wichtig hierbei ist, ob der Besitz für den Alltag unverzichtbar ist, wie etwa ein Auto für den Arbeitsweg, oder ob die Wohnung eine angemessene Größe hat. Die genaue Definition, was zum Schonvermögen zählt, ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Wann ist eine Sterbegeldversicherung Schonvermögen?

Ob eine Sterbegeldversicherung als Schonvermögen klassifiziert wird, ist nicht immer eindeutig und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Gemäß § 90 Abs. 3 Satz 1 SGB XII darf die Gewährung von Sozialhilfe nicht von der Verwertung eines Vermögens abhängig gemacht werden, wenn dies für die betroffene Person oder ihre unterhaltsberechtigten Angehörigen eine unzumutbare Härte darstellen würde.

In Bezug auf die Sterbegeldversicherung, die eine Form der Lebensversicherung ist, wird die Einstufung als Schonvermögen durch verschiedene Gerichtsurteile und die individuelle Situation bestimmt. Wichtige Faktoren sind hierbei die Zweckbindung der Versicherung und die Angemessenheit der Versicherungssumme.

Eine zweckgebundene Sterbegeldversicherung, die in einer angemessenen Höhe abgeschlossen wurde, muss in der Regel nicht zur Deckung von Sozialleistungen wie Hartz IV oder Grundsicherung herangezogen werden. Dies gilt auch für Bestattungsvorsorgeverträge.

Die Angemessenheit der Versicherungssumme hängt stark vom Wohnort ab, da die Bestattungskosten regional variieren können. Es ist ratsam, sich über die ortsüblichen Bestattungskosten zu informieren und die Versicherungssumme entsprechend anzupassen.

Zukünftige Preissteigerungen für Beerdigungskosten sollten ebenfalls bei der Kalkulation der optimalen Versicherungssumme berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass später ausreichend Mittel für eine würdige Bestattung zur Verfügung stehen.

Wie kann die Sterbegeldversicherung vor Pfändung geschützt werden?

Um die Sterbegeldversicherung effektiv zu schützen, ist es wesentlich, sie mit einer klaren Zweckbindung zu versehen. Dies kann durch das Aufsetzen eines Vorsorgevertrags mit Hilfe eines kompetenten Beraters erreicht werden. In diesem Vertrag sollte unmissverständlich festgelegt werden, dass die Versicherungssumme ausschließlich für die Bestattungskosten verwendet wird.

Sobald diese Zweckbindung etabliert ist, wird die Versicherungsleistung nicht mehr als Teil des Vermögens des Versicherungsnehmers betrachtet, sondern gehört zum Vermögen der Bezugsberechtigten, die sowohl die Kinder des Versicherungsnehmers als auch ein vom Versicherungsnehmer ausgewähltes Bestattungsunternehmen sein können.

Diese Zweckbestimmung sichert die Versicherungsleistung vor dem Zugriff durch Ämter, selbst wenn der Versicherungsnehmer Sozialleistungen wie Grundsicherung oder Hartz IV in Anspruch nehmen muss. Allerdings ist zu beachten, dass die Beiträge zur Versicherung weiterhin vom Versicherungsnehmer getragen werden müssen. In einigen Fällen ist es möglich, eine Zahlungspause zu beantragen, wenn die finanzielle Lage des Versicherungsnehmers dies erfordert.

Bezüglich der Pfändbarkeit der Sterbegeldversicherung ist anzumerken, dass in Fällen von Privatinsolvenz das angesparte Kapital in der Regel als pfändungssicher gilt, vorausgesetzt, die Versicherungssumme ist zweckgebunden und angemessen.

Im Kontext des Umzugs in ein Pflegeheim und der Anforderung von Pflegeleistungen besteht häufig die Sorge, dass die Sterbegeldversicherung aufgelöst werden muss, um die Pflegekosten zu decken.

Entscheidungen wie die des Verwaltungsgerichts Münster aus dem Jahr 2017 stellen jedoch klar, dass das Sozialamt nicht auf das Kapital der Sterbegeldversicherung zugreifen darf, um Pflegekosten zu finanzieren. Dies basiert auf dem Grundsatz, dass jeder Mensch das Recht auf eine würdevolle Beerdigung hat und dementsprechend Vorsorge treffen darf.

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