Bestattungsvorsorge in Deutschland | Tipps 2024

Bestattungsvorsorge kurz zusammengefasst

  • Bestattungsvorsorge: Die Bestattungsvorsorge beinhaltet die Planung und finanzielle Absicherung Ihrer Beisetzung, um Ihre Angehörigen zu entlasten und Ihre eigenen Wünsche festzulegen.
  • Möglichkeiten der Bestattungsvorsorge: Organisatorische Vorsorge erfolgt durch Bestattungsverfügungen, während finanzielle Vorsorge durch Sterbegeldversicherungen und Bestattungsvorsorgeverträge erfolgen kann.
  • Warum Bestattungsvorsorge sinnvoll ist: Bestattungsvorsorge ermöglicht eine detaillierte Planung, sichert individuelle Wünsche ab, finanziert die Beisetzung im Voraus und bietet Unterstützung für Angehörige.
  • Funktionsweise der Vorsorge für eine Beerdigung: Die Vorplanung umfasst die Festlegung von Bestattungsunternehmen, Grabpflege und finanzielle Absicherung. Beerdigungsvorsorgeverträge und Treuhandkonten sind gängige Instrumente.
  • Kosten für Bestattungsvorsorge und Beerdigung: Die Kosten variieren je nach gewählter Vorsorgeoption und individuellen Wünschen, wobei die Gesamtkosten für eine Beerdigung erheblich sein können, abhängig von verschiedenen Faktoren.

Was bedeutet Bestattungsvorsorge?

Die Bestattungsvorsorge beinhaltet Schritte, die während Ihres Lebens ergriffen werden, um für den Fall Ihres Ablebens Vorkehrungen zu treffen. Ihr Hauptziel besteht darin, Ihre Angehörigen sowohl organisatorisch als auch finanziell zu entlasten und gleichzeitig Ihre individuellen Vorstellungen für Ihre Bestattung festzulegen.

Bestattungsvorsorge bedeutet, Ihre Beisetzung im Voraus zu planen und finanziell abzusichern, um Angehörige zu entlasten und persönliche Wünsche festzulegen.
Bestattungsvorsorge bedeutet, Ihre Beisetzung im Voraus zu planen und finanziell abzusichern, um Angehörige zu entlasten und persönliche Wünsche festzulegen.

Möglichkeiten der Bestattungsvorsorge

Eine Möglichkeit zur rein organisatorischen Vorsorge ist beispielsweise die Bestattungsverfügung. Durch sie legen Sie im Voraus fest, welches Bestattungsunternehmen Ihre Beisetzung durchführen soll und welcher Gärtner sich um die Grabpflege kümmern wird. Zur finanziellen Bestattungsvorsorge gehören unter anderem die Sterbegeldversicherung und der Bestattungsvorsorgevertrag.

Beide decken die Unkosten der Beisetzung und der Gedenkfeier (möglicherweise ohne Essen) ab, sodass Ihre Liebsten diese nicht tragen müssen.

Weshalb ist die Bestattungsvorsorge sinnvoll?

Hier sind einige Gründe, warum es sinnvoll ist, sich mit der Bestattungsvorsorge zu befassen:

Planung: Mit einer Beerdigungsvorsorge haben Sie die Möglichkeit, jeden Aspekt Ihrer Beisetzung im Voraus zu bestimmen. Dies gibt Ihnen die Kontrolle über alles, von der Musik bis hin zur Blumenauswahl.

Sicherheit: Wenn Sie spezielle Vorstellungen von Ihrer eigenen Beerdigung haben, sichert die Vorsorge diese Wünsche ab. Alles wird schriftlich festgehalten und ist verbindlich, sodass Ihre Liebsten nicht ohne guten Grund davon abweichen können.

Kosten: Durch die frühzeitige Planung stellen Sie sicher, dass genug Geld vorhanden ist, um alle Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen. Die meisten Kosten werden im Voraus beglichen oder zumindest ein spezieller Betrag dafür reserviert.

Unterstützung: Der Tod eines geliebten Menschen ist für die Familie und Freunde eine herausfordernde Zeit. Die Vorsorge hilft, Ihre Lieben sowohl finanziell als auch in organisatorischer Hinsicht zu unterstützen.

Wie funktioniert die Vorsorge für eine Beerdigung?

Vorsorge für eine Beerdigung

Wenn Sie sich im Voraus Gedanken über Ihre eigene Beerdigung machen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Lieben nach Ihrem Ableben nicht mit finanziellen und organisatorischen Hürden konfrontiert werden. Das Hauptanliegen dabei ist, den Wünschen des Verstorbenen gerecht zu werden und die Prozesse festzulegen.

Ein Ansatz für eine solche Vorplanung ist zum Beispiel die Beerdigungsanweisung. In dieser legen Sie fest, welches Unternehmen für Ihre Bestattung und welches für die Pflege Ihres Grabes verantwortlich sein wird.

Wenn es um die finanzielle Vorsorge geht, können Verträge zur Beerdigungsvorsorge oder auch Todesfallversicherungen in Erwägung gezogen werden.

Möglichkeiten der Bestattungsvorsorge

Es gibt unterschiedliche Ansätze, um die Planung und Finanzierung Ihrer Beerdigung im Voraus festzulegen. Im Folgenden präsentieren wir die gängigsten Methoden.

Vertrag zur Beerdigungsvorsorge (Bestattungs­vorsorge­vertrag)

Mit einem spezialisierten Unternehmen können Sie bereits zu Lebzeiten einen Vertrag zur Beerdigungsvorsorge abschließen. Hierbei legen Sie sämtliche Einzelheiten Ihrer Beisetzung im Gespräch mit dem Unternehmen fest. Durch diesen Vertrag garantieren Sie, dass Ihre Beerdigung genau nach Ihren Vorstellungen stattfindet. Dieser Vertrag bleibt auch nach Ihrem Ableben bestehen und bindend, sodass Ihre Liebsten in der Regel keine Änderungen vornehmen können.

Sie können im Vertrag verschiedenste Punkte festlegen, wie:

  • Begräbnisort (Welcher Friedhof?)
  • Auswahl und Gestaltung von Sarg oder Urne
  • Gestaltung und Durchführung der Beerdigungszeremonie
  • Auswahl des Grabdekors
  • Spezifikationen für die Trauerzeremonie, wie Musik oder Menüauswahl
  • Die Beerdigungskosten werden im Rahmen dieses Vertrages im Voraus beglichen, sodass für Ihre Familie nach Ihrem Tod weder finanzielle noch organisatorische Belastungen anfallen.

Sicherung des Vorsorgevertrags durch ein Treuhandkonto

Wenn Sie einen Vertrag zur Beerdigungsvorsorge abschließen, zahlen Sie normalerweise den festgelegten Betrag auf ein Treuhandkonto. Dies schützt das Geld sowohl vor Missbrauch durch die Familie als auch vor einer möglichen Pleite des Bestattungsunternehmens. Eine direkte Zahlung an das Unternehmen könnte bei Insolvenz verloren gehen. Deshalb sollte man Unternehmen vermeiden, die Vorauszahlungen oder Anzahlungen verlangen.

Anweisung zur Bestattung (Bestattungsverfügung)

Rechtlich betrachtet ist die Bestattungsverfügung eine Erklärung darüber, wie Sie beerdigt werden möchten. Dies kann von Angaben zum Grab bis hin zu Musikvorlieben oder einer Gästeliste reichen. Oft ist diese Anweisung im Testament enthalten oder wird separat bei einem Notar hinterlegt.

Im Gegensatz zum Beerdigungsvorsorgevertrag (Bestattungs­vor­sorge­ver­trag) beinhaltet diese Bestat­tungs­verfügung keine finanzielle Absicherung. Die Kosten für die geplante Beisetzung sind normalerweise nicht gedeckt, es sei denn, sie werden durch ein Sparbuch oder ein Treuhandkonto finanziert.

Kernpunkte der Anweisung zur Bestattung sind:

  • Erstellungsdatum und -ort
  • Unterschrift des Verfassers
  • Persönliche Informationen des Verfassers
  • Wünsche bezüglich Ort und Art der Beisetzung
  • Eindeutiger Titel wie “Anweisung zur Bestattung” Tipp: Wenn die Anweisung zur Bestattung im Testament steht, sollten Erben oder der Notar Bescheid wissen. Die Testamentseröffnung kann nach der Beisetzung stattfinden, was zu spät wäre, um die Anweisung noch umzusetzen.

Sterbegeldversicherung / Todesfallversicherung

Todesfallversicherungen, auch als Sterbegeldversicherungen, Bestattungs- oder Beerdigungskosten-Versicherungen bekannt, werden im Todesfall des Versicherten aktiv und zahlen eine zuvor festgelegte Summe an die Begünstigten.

Meist sind die direkten Erben die Empfänger, die dann für die Bestattung verantwortlich sind. Einige Versicherungen bieten zusätzliche Dienstleistungen an, wie die Organisation und Koordination der Beerdigung aus dem Versicherungskapital. Wenn die Kosten die Summe übersteigen, erhalten die Begünstigten die Differenz.

Die Prämien für die Todesfallversicherung hängen von verschiedenen Aspekten ab, z.B. vom Alter beim Vertragsabschluss, dem gewählten Versicherungsumfang und der Dauer der Beitragszahlung.

Je höher die gewünschte Sterbegeld-Auszahlungssumme, desto höher sind die monatlichen Beiträge.

Kosten für Vorsorge und Bestattung

Wie viel sollten Sie für die Vorsorge und Durchführung einer Bestattung einkalkulieren?

Kosten für die Bestattungsvorsorge: Die Ausgaben, die Sie für die Bestattungsvorsorge einplanen sollten, variieren je nach gewählter Vorsorgeoption:

  • Sterbegeldversicherung: Der Beitrag variiert je nach Ihrem Eintrittsalter, der Dauer der Beitragszahlung und dem ausgewählten Versicherungsschutz.
  • Bestattungsverfügung: Wenn Sie die Verfügung zusammen mit Ihrem Testament von einem Notar erstellen lassen, fallen Notargebühren an.
  • Bestattungsvorsorgevertrag: Generell sind beim Abschluss eines solchen Vertrags keine Gebühren fällig. Sie verpflichten sich frühzeitig zu einem bestimmten Bestattungsunternehmen, welches dann keine zusätzlichen Gebühren erhebt, da Sie bereits den Auftrag für die Bestattung erteilt haben.

Kosten für die Bestattung selbst: Die eigentliche Beerdigung kann erhebliche Kosten verursachen. Abhängig von der gewählten Bestattungsart, der Trauerfeier und Ihren individuellen Wünschen, können die Kosten bis in den fünfstelligen Bereich steigen.

Der Durchschnitt liegt bei 4.500 Euro für die reine Bestattung. Wenn Sie zusätzlich Grabanlage, Grabstein und Grabgestaltung berücksichtigen, summieren sich die Kosten auf ungefähr 6.000 bis 7.000 Euro.

Detailaufstellung der durchschnittlichen Bestattungskosten

PositionKostenbereich (Euro)
Mediziner bzw. Standesamt150 bis 300
Krematorium250 bis 650
Bestatter1.000 bis 7.000
Friedhofsverwaltung600 bis 5.800
Steinmetz1.400 bis 11.500
Friedhofsgärtnerei (inklusive Grabpflege)300 bis 12.000
Florist150 bis 800
Gasthaus200 bis 1.500
Geistlicher oder TrauerrednerSpendenbasis bis zu 500
Gesamtkosten4.100 bis 39.950

Diese Kosten sind natürlich nur Richtwerte und können regional sowie durch individuelle Wünsche variieren. Sie sollten daher im Vorfeld transparente und detaillierte Angebote von verschiedenen Dienstleistern einholen, um unerwartete Kosten zu vermeiden.

Diese Seite bewerten?

Durchschnittliche Bewertung 4.2 / 5. Anzahl Bewertungen: 18

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.