Sterbegeldversicherung Fragen und Antworten | FAQ 2025

Die häufigsten 20 Fragen zur Sterbegeldversicherung

  • Was kostet die Sterbegeldversicherung?
  • Gibt es Sterbegeldversicherungen ohne Gesundheitsfragen?
  • Kann man eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit abschließen?
  • Kann man eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit UND ohne Gesundheitsfragen abschließen?
  • Welche Dokumente benötigen Angehörige für die Auszahlung der Versicherungssumme?
  • Ist die Sterbegeldversicherung zweckgebunden?
  • uvm.

Inhaltsverzeichnis

Wofür ist die Sterbegeldversicherung?

Das Ableben einer nahestehenden Person führt für Familienmitglieder und Freunde unweigerlich in eine Phase des Schmerzes und der Verabschiedung. Parallel dazu stellt die Planung und Durchführung der Beerdigung oftmals eine erhebliche zusätzliche emotionale und organisatorische Herausforderung dar.

In dieser sensiblen Zeit wäre es förderlich, wenn finanzielle Sorgen, insbesondere im Hinblick auf die oftmals beträchtlichen Kosten einer Beerdigung in Deutschland, die leicht in den vierstelligen Bereich steigen können, minimiert wären. Abhängig von der gewählten Bestattungsart können diese Kosten variieren.

Die häufigsten Fragen zur Sterbegeldversicherung
Die häufigsten Fragen zur Sterbegeldversicherung

Für wen ist eine Sterbegeldversicherung sinnvoll?

Eine Sterbegeldversicherung stellt eine kostenintensive Investition dar, deshalb ist es essenziell, sorgfältig zu prüfen, ob diese Form des Versicherungsschutzes tatsächlich notwendig ist.

Generell empfehlen wir, eigenverantwortlich für den späteren finanziellen Bedarf vorzusorgen. Dieser Rat ist insbesondere relevant für jüngere Menschen, die mit relativ geringen monatlichen Beiträgen über die Zeit hinweg ein finanzielles Polster für die anfallenden Bestattungskosten aufbauen können.

Wenn monatlich ein Sparbetrag von 100 Euro zurückgelegt wird, resultiert nach einem Zeitraum von zehn Jahren ein angesammeltes Kapital von 12.000 Euro. Bevor Sie sich für den Abschluss einer Sterbegeldversicherung entscheiden, sollten Sie daher evaluieren, ob es nicht machbar ist, den für die Bestattung benötigten Betrag eigenständig anzusparen.

Selbst im Alter von 60 Jahren ist es noch opportun, mit der finanziellen Vorsorge für die Bestattung zu starten.

Für ältere Personen, die nicht über ausreichende finanzielle Rücklagen verfügen, kann der Abschluss einer Sterbegeldversicherung durchaus eine überlegenswerte Option sein. In diesem Fall ist es jedoch von zentraler Bedeutung, sicherzustellen, dass die regelmäßigen Beiträge für die Versicherung ohne finanzielle Schwierigkeiten geleistet werden können.

Was ist mit der Wartezeit der verschiedenen Sterbegeld Tarife gemeint?

Die sogenannte Warte- oder Aufbauzeit ist der Zeitraum zwischen dem Abschluss des Versicherungsvertrags und dem Beginn des Anspruchs auf Leistungen. Mit dem Abschluss einer Sterbegeldversicherung ist der Versicherungsschutz nicht immer sofort aktiv.

Üblicherweise liegt die Wartezeit zwischen 6 und 36 Monaten. Wenn der Versicherungsnehmer während dieser Periode stirbt, gibt es entweder keinen oder nur eingeschränkten Anspruch auf Leistungen.

Das heißt, dass die Versicherung möglicherweise nicht die volle, im Vertrag festgelegte Summe auszahlt. Todesfälle durch Unfälle sind oft Ausnahmen. Bei einem Unfalltod, wie bei einem Autounfall, zahlen viele Anbieter sofort aus, und einige verdoppeln unter Umständen sogar die Versicherungssumme.

Kann man eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit erhalten?

Ja, es ist möglich, eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit abzuschließen. In einem solchen Fall müssen Sie jedoch Gesundheitsfragen beantworten. Sobald der Vertrag unterzeichnet ist, sind Sie unmittelbar und vollständig abgesichert, auch wenn der Todesfall direkt nach dem Abschluss des Vertrags eintritt. Bei einigen Tarifen, bei denen keine Gesundheitserklärung erforderlich ist, entfällt die Wartezeit, wenn der Tod durch einen Unfall verursacht wird.

Kann man eine Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen abschließen?

Ja, einige Tarife erfordern keine Gesundheitsprüfung beim Abschluss des Vertrags. Das ermöglicht auch Menschen mit Vorerkrankungen, sich gegen hohe Bestattungskosten zu versichern. Beachten Sie jedoch, dass Tarife ohne Gesundheitsfragen in der Regel mit einer Wartezeit verbunden sind. Während dieser Zeit zahlt die Versicherung im Falle des Todes des Versicherten nur eingeschränkt oder gar nicht.

Was sind die Konsequenzen wenn man die Gesundheitsangaben falsch beantwortet?

Das bewusste Verschweigen von Gesundheitszuständen oder Erkrankungen beim Abschluss einer Sterbegeldversicherung kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Dies kann zunächst zu niedrigeren Monatsbeiträgen führen, riskiert jedoch den Verlust des Versicherungsschutzes.

Wenn die Versicherung herausfindet, dass Sie falsche Angaben gemacht haben, kann sie den Vertrag kündigen und die Leistung verweigern. In diesem Fall werden bereits gezahlte Beiträge nicht erstattet. Daher ist es wichtig, alle Gesundheitsfragen ehrlich und genau zu beantworten. Bei Unsicherheiten können Sie sich auch von Ihrem Hausarzt beraten lassen.

Muss die Summe der Sterbegeldversicherung für bestimmte Zwecke verwendet werden?

Obwohl die Auszahlung aus der Sterbegeldversicherung in der Regel für die Deckung der Bestattungskosten der versicherten Person gedacht ist, gibt es in vielen Verträgen keine explizite Bindung an diesen Zweck. Die Sterbegeldversicherung ist also nicht zweckgebunden. Das bedeutet, dass die als Bezugsberechtigte eingetragene Person theoretisch frei über die Versicherungssumme verfügen kann.

Wenn Sie sicherstellen möchten, dass das Geld tatsächlich für Ihre Beerdigung verwendet wird, sollten Sie eine Person Ihres Vertrauens oder einen Bestatter als Bezugsberechtigten eintragen. Stellen Sie zudem sicher, dass die Bezugsberechtigte Person Zugang zur Sterbeurkunde erhält.

Falls nach Abdeckung der Bestattungskosten noch Geld übrig ist, können Sie zu Ihren Lebzeiten Anweisungen geben, wie mit dem Restbetrag zu verfahren ist – etwa durch eine Auszahlung an Familienmitglieder oder eine Spende an eine gemeinnützige Organisation.

Wann tritt der Schutz einer Sterbegeldversicherung in Kraft?

Der Beginn des Versicherungsschutzes einer Sterbegeldversicherung ist ein wesentlicher Aspekt beim Abschluss. Der Versicherungsbeginn definiert den Zeitpunkt, ab dem der Versicherungsschutz greift. Sobald dieser Zeitpunkt erreicht ist und die erste Prämienzahlung eingegangen ist, wird der Vertrag aktiv. Die Zahlung des ersten Beitrags ist entscheidend für das Inkrafttreten des Versicherungsschutzes und damit für die Geltendmachung von Ansprüchen im Leistungsfall.

Je nachdem, ob Sie eine Sterbegeldversicherung mit oder ohne Wartezeit abschließen, können die Ansprüche unterschiedlich sein. Bei Policen ohne Wartezeit haben die Begünstigten im Falle des Todes des Versicherten sofort Anspruch auf die vereinbarten Leistungen, vorausgesetzt, alle Formalitäten werden korrekt abgewickelt. Bei Versicherungen mit einer Wartezeit erfolgt während dieses Zeitraums nur eine teilweise Leistung.

Welche Dokumente benötigen Angehörige für die Versicherungsauszahlung?

Für die Auszahlung der Versicherungssumme im Todesfall benötigt das Versicherungsunternehmen:

  • Die Sterbeurkunde des Versicherungsnehmers.
  • Den ursprünglichen Versicherungsschein.
  • Eine amtliche Bescheinigung über die Todesursache.

Zusätzlich ist es essenziell, den Todesfall unverzüglich beim Versicherungsunternehmen zu melden.

Wie lange sind Einzahlungen in Sterbegeld-Tarife notwendig?

Die Zeitspanne für die Einzahlungen in Sterbegeldversicherungstarife variiert je nach Tarif. Es gibt Angebote, bei denen Beiträge bis zum Erreichen des 65., 75., 85. oder sogar 90. Lebensjahrs geleistet werden müssen. Einige Anbieter erwarten Beitragszahlungen ein Leben lang. Deshalb ist ein sorgfältiger Tarifvergleich wichtig.

Was ist der Unterschied zwischen der Sterbegeldversicherung und der Risikolebensversicherung?

Der primäre Unterschied zwischen den beiden Versicherungsarten liegt in ihrem jeweiligen Ziel. Während die Sterbegeldversicherung darauf abzielt, die Bestattungskosten der versicherten Person zu decken (mit einer entsprechend niedrigeren Versicherungssumme), ist die Risikolebensversicherung darauf ausgerichtet, die Hinterbliebenen finanziell abzusichern, insbesondere mit einer bedeutend höheren Versicherungssumme.

Dies ist besonders für junge Familien relevant, die möglicherweise mit Krediten für Bildung oder Hauskauf belastet sind. Bei der Risikolebensversicherung wird bereits bei Vertragsabschluss ein Enddatum festgelegt.

Falls der Tod nach dem Ablaufdatum des Vertrags eintritt, besteht kein Schutz mehr, und es erfolgt keine Auszahlung. Beiträge werden nicht zurückerstattet, wenn der Schutz endet oder der Vertrag während der Laufzeit gekündigt wird.

Wovon hängen die Kosten der Sterbeversicherung ab?

Die Beitragshöhe einer Sterbegeldversicherung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Erstens spielt das Alter bei Vertragsabschluss eine entscheidende Rolle: Ältere Menschen haben ein höheres Sterberisiko, was zu höheren Beiträgen führt.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die gewählte Versicherungssumme. Wenn Sie nur eine kleine Auszahlung für eine einfache Beerdigung benötigen, sind die monatlichen Beiträge niedriger. Die Festlegung der richtigen Summe ist daher entscheidend.

Die dritte Variable ist die Dauer der Beitragszahlung. Einige Tarife sehen Beitragszahlungen bis zu einem bestimmten Alter vor (65, 75, 85 oder 90 Jahre), während andere eine lebenslange Zahlung erfordern. Sie können die Gesamtprämie auch in einer einmaligen Zahlung leisten, die niedriger ist als die Gesamtsumme der monatlichen Beiträge über die Laufzeit des Vertrages.

Außerdem sind in den Beiträgen Verwaltungs- und Abschlusskosten enthalten. Wenn die tatsächlichen Sterblichkeitsraten und Verwaltungskosten niedriger sind als erwartet oder wenn höhere Zinsen am Kapitalmarkt erzielt werden, entstehen Überschüsse. Diese Überschüsse können entweder Ihre zukünftigen Beiträge reduzieren oder als Bonus zur garantierten Versicherungssumme hinzugefügt werden.

Zusätzliche Leistungen, wie Unfall-Todesschutz, erhöhen ebenfalls die Beiträge. Sie sollten also sorgfältig abwägen, welche Leistungen Sie wirklich benötigen und einen Vergleich der verschiedenen Sterbegeldversicherungen in Betracht ziehen.

Kann ich die Zahlung meiner Beiträge vorübergehend aussetzen?

Ja, einige Anbieter ermöglichen das Aussetzen der Beiträge für Versicherte, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden. Sie können entweder eine teilweise oder vollständige Beitragsfreistellung beantragen, was bedeutet, dass Sie entweder weniger oder keine Beiträge zahlen.

Beachten Sie jedoch, dass eine Beitragsfreistellung zu einer geringeren Auszahlung im Versicherungsfall führen kann. Dennoch ist dies in der Regel besser als eine Kündigung der Sterbegeldversicherung, da Ihr Schutz (wenn auch mit geringerer Deckung) bestehen bleibt.

Wenn Sie eine Beitragsfreistellung in Erwägung ziehen, nehmen Sie schriftlich Kontakt mit Ihrem Versicherungsanbieter auf und geben Sie nach Möglichkeit an, wie lange Sie die Freistellung in Anspruch nehmen möchten.

Ist eine Sterbegeldversicherung pfändbar?

Sterbegeldversicherungen gelten als Schonvermögen und sind daher im Falle einer Privatinsolvenz nicht pfändbar, vorausgesetzt, die Versicherungssumme ist angemessen (bis zu 8.000 € nach Angaben der BaFin). Im Falle einer Aufforderung zur Kündigung Ihrer Sterbegeldversicherung durch einen Sozialarbeiter, wenden Sie sich an Ihre Versicherung oder einen Rechtsanwalt.

Welche anderen Möglichkeiten abgesehen von der Sterbegeldversicherung kommen in Frage?

Eine Sterbegeldversicherung ist nicht für jeden Menschen die passende Wahl. Insbesondere junge Menschen könnten von anderen Vorsorgeoptionen stärker profitieren. Ebenso können ältere Menschen, sofern sie über ausreichend Zeit und finanzielle Ressourcen verfügen, alternative Vorsorgemaßnahmen in Betracht ziehen.

Eröffnung eines Sparkontos

Für diejenigen, die finanzielle Mittel für ihre Bestattung beiseitelegen möchten, bietet sich die Möglichkeit, regelmäßig Geld auf ein Tagesgeldkonto einzuzahlen. Ein entscheidender Vorteil dabei ist die stetige Verfügbarkeit der eingezahlten Summe. Möchten Sie sicherstellen, dass die angesparten Mittel ausschließlich für Bestattungszwecke verwendet werden, wäre es ratsam, eine Kontosperre zu veranlassen.

Dies gewährleistet, dass das gesamte Kapital inklusive der Zinsen nach dem Todesfall nur für die Bestattung verwendet werden kann. Angehörige könnten in einem solchen Fall nur dann auf die Gelder zugreifen, wenn sie entsprechende Belege des Bestattungsunternehmens vorlegen. Beachten Sie allerdings, dass eine Kontosperre für das Sozialamt keine bindende Barriere darstellt. Sollten Sie im Alter auf Grundsicherung angewiesen sein, könnte das Sozialamt die Aufzehrung dieser Gelder verlangen.

Verwendung des Erbes für die Bestattungskosten

Falls Sie planen, Ihren Nachkommen finanzielle Mittel oder Vermögenswerte zu hinterlassen, könnte es sinnvoll sein, die Bestattungskosten aus dem Erbe zu begleichen. Hierfür eignen sich insbesondere Bankguthaben oder Lebensversicherungen. Gelder, die in Immobilien gebunden sind, stehen Ihren Kindern entweder durch den Verkauf der Immobilie oder durch die Aufnahme eines Hypothekenkredits zur Verfügung. Bedenken Sie, dass Ihre Nachkommen möglicherweise in Vorkasse treten müssen, wenn die Bestattungskosten durch das Erbe gedeckt werden sollen, da die Eröffnung des Erbes erst einige Wochen oder Monate nach dem Todesfall erfolgt.

Abschluss einer Risikolebensversicherung

Eine Risikolebensversicherung dient dazu, im Todesfall eine festgelegte Summe an die Hinterbliebenen auszuzahlen, ähnlich wie die Sterbegeldversicherung. Allerdings ist sie nicht primär darauf ausgelegt, Beerdigungskosten abzudecken. Vielmehr soll sie Ihre Familie finanziell absichern, falls Ihr Einkommen wegfällt, beispielsweise wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Partner ein Haus abbezahlen oder Kinder haben.

Die Laufzeit einer Risikolebensversicherung sollte idealerweise so gestaltet sein, dass sie bis zur vollständigen Tilgung des Baukredits oder bis zur finanziellen Selbstständigkeit der Kinder besteht.

Der Versicherungsschutz endet jedoch meist spätestens im Alter von 75 Jahren. Tritt der Todesfall später ein, steht die Familie ohne finanzielle Absicherung da. Daher ersetzt die Risikolebensversicherung keine konkrete Bestattungsvorsorge, ist aber unerlässlich, wenn Sie für Ihre Familie sorgen möchten.

Vorsorgevertrag unterzeichnen

Sie haben die Möglichkeit, Ihre Bestattung unabhängig von Ihren Angehörigen zu planen und finanziell zu regeln. Hierfür können Sie mit dem Bestattungsinstitut Ihrer Wahl einen Vorsorgevertrag abschließen. Dies setzt allerdings voraus, dass Sie bereits Geld für die Bestattung angespart haben.

Im Rahmen dieses Vorsorgevertrags können Sie alle Details Ihrer Beerdigung festlegen, inklusive Bestattungs- und Grabart, Sarg, Grabstein und Gestaltung der Trauerfeier. Nachdem Ihnen das Bestattungsinstitut ein Angebot unterbreitet hat und Sie mit allen Punkten einverstanden sind, unterzeichnen Sie den Vorsorgevertrag.

Klären Sie im Vorfeld ab, ob Änderungen am Vertrag, zum Beispiel bezüglich des Beerdigungsorts, nachträglich noch möglich sind. Die Bezahlung sollte nicht direkt an das Bestattungsinstitut erfolgen, sondern auf ein Treuhandkonto eingezahlt werden.

Dies schützt Ihr Geld vor einer möglichen Insolvenz des Instituts und wird als zweckgebundene Bestattungsvorsorge betrachtet, auf die das Sozialamt keinen Zugriff hat, sofern der Betrag angemessen ist.

Rentenzahlungen im Sterbevierteljahr

In den ersten drei Monaten nach dem Tod eines Ehepartners erhalten viele Witwen und Witwer eine erhöhte Rente. Während dieses sogenannten “Sterbevierteljahrs” wird die gesetzliche Rente des Verstorbenen in voller Höhe ausbezahlt. Dies kann dazu beitragen, einen Teil der Bestattungskosten zu decken.

Sollte das Geld für die kommenden drei Monate sofort benötigt werden, besteht die Möglichkeit, einen Vorschuss bei der Deutschen Rentenversicherung zu beantragen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn der verstorbene Ehepartner bereits eine Altersrente erhalten hat, und der Antrag muss innerhalb von 30 Tagen nach dem Tod des Partners gestellt werden.

Hierfür muss der überlebende Ehepartner eine Änderungsanzeige bei einer Filiale der Deutschen Post ausfüllen und eine Sterbeurkunde vorlegen, auf welcher er als Ehepartner vermerkt ist. Zusätzlich muss ein umfassender Antrag auf Hinterbliebenenrente bei der Rentenversicherung eingereicht werden.

Was ist der Unterschied zwischen einer Sterbegeldversicherung, einer Lebensversicherung und einer Risikolebensversicherung?

Sterbegeldversicherung, Kapitallebensversicherung und Risikolebensversicherung dienen alle der finanziellen Absicherung, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihren Merkmalen und Zielsetzungen:

  1. Sterbegeldversicherung:
    • Zweck: Speziell ausgelegt zur Deckung der Bestattungskosten.
    • Laufzeit: Bietet lebenslangen Versicherungsschutz.
    • Auszahlung: Die Leistung wird immer im Todesfall des Versicherungsnehmers an die Bezugsberechtigten ausgezahlt.
  2. Kapitallebensversicherung:
    • Zweck: Dient sowohl der finanziellen Absicherung der Familie als auch der eigenen Altersvorsorge.
    • Laufzeit: Versicherungsschutz bis zu einem bestimmten Lebensalter (oft bis 75 Jahre).
    • Auszahlung: Die Versicherungssumme wird bei Erreichen eines festgelegten Lebensalters oder im Todesfall ausgezahlt.
  3. Risikolebensversicherung:
    • Zweck: Bietet umfassenden Schutz für Geschäftspartner, Darlehen und Familie. Beispielsweise kann ein laufendes Darlehen im Todesfall durch die Versicherungssumme bedient werden.
    • Laufzeit: In der Regel nur bis zu einem bestimmten Lebensalter, oft bis 75 Jahre.
    • Auszahlung: Die Leistung wird ausschließlich im Todesfall des Versicherungsnehmers vor Erreichen des festgelegten Lebensalters ausgezahlt.

Zusammengefasst, Sterbegeldversicherungen zielen speziell auf die Deckung von Bestattungskosten ab, Kapitallebensversicherungen bieten eine Kombination aus Risikoschutz und Spar-/Vorsorgeelement und Risikolebensversicherungen fokussieren sich auf die Absicherung von Risiken wie Darlehensrückzahlungen oder den Einkommensausfall für Familienangehörige.

Worauf sollte bei der Sterbegeldversicherung geachtet werden?

Bevor Sie sich für eine Sterbegeldversicherung entscheiden, sollten Sie folgende wichtige Punkte berücksichtigen:

Möglichst geringe Wartezeiten

Achten Sie auf geringe Wartezeiten, damit die Sterbegeldversicherung schnellstmöglich wirksam wird. Eine Wartezeit von 12 bis 18 Monaten ist angemessen, wobei mit steigendem Eintrittsalter die Wartezeiten kürzer sein sollten. Angeboten werden Tarife mit Wartezeiten zwischen 6 Monaten und 36 Monaten, also 3 Jahre.

Verzicht auf Gesundheitsfragen / Gesundheitsprüfungen

Einige Versicherer fordern Gesundheitschecks, bieten dafür aber sofortigen Versicherungsschutz. Im höheren Alter können Gesundheitsprüfungen jedoch problematisch sein, insbesondere wenn bereits Krankheiten vorliegen. Fehler oder Auslassungen während des Gesundheitschecks können zu gekürzten oder verweigerten Auszahlungen führen, weshalb wir zu Sterbegeldversicherungen raten, die ohne Gesundheitsüberprüfungen abgeschlossen werden können.

Teilweise Auszahlung auch während der Wartezeit

Entscheiden Sie sich am besten für einen Sterbegeld-Anbieter, der bei einem Todesfall während der Wartezeit zumindest einen Anteil der Versicherungssumme auszahlt, so dass ein Teil der Bestattungskosten damit bezahlt werden kann. Hierbei zahlt der Sterbegeld-Versicherer einen hohen Prozentsatz der Summe aus, wenn der Tod vor Beendigung der Wartezeit eintritt.

Kurze Zahlungsdauer

Eine geringe Zahlungsdauer minimiert die Gesamteinzahlungen in die Sterbegeldversicherung. Beispielsweise wäre bei Vertragsbeginn mit 50 Jahren eine Zahlungsdauer bis zum 65. Lebensjahr ratsam.

Wahl der Überschussbeteiligung

Die Mehrheit der Versicherer bietet eine Überschussbeteiligung in Form von Bonuszahlungen. Dies führt dazu, dass Ihre Angehörigen später möglicherweise mehr als die ursprünglich versicherte Summe erhalten. Einige Unternehmen bieten alternativ an, Überschüsse zur Reduzierung Ihrer monatlichen Beiträge zu verwenden.

Dies könnte Ihre Beiträge zwar verringern, jedoch besteht auch das Risiko, dass bei geringeren Überschüssen die Beiträge ansteigen. Wenn Sie eine konstante monatliche Rate bevorzugen, ist die Option der Bonuszahlung empfehlenswert.

Gleichbleibende Beiträge der Sterbegeldversicherung

Bei der Auswahl Ihrer Sterbegeldversicherung sollten Sie Anbieter meiden, die niedrige Anfangsbeiträge anbieten, diese jedoch im Laufe der Zeit steigern können. Um langfristig Finanzsicherheit zu haben, sollten Sie einen Tarif mit garantierten Beiträgen wählen oder sicherstellen, dass Sie sich auch die Maximalbeiträge leisten können.

Auswahl eines Bezugsberechtigten

Es ist ratsam, im Vertrag einen Bezugsberechtigten festzulegen. Diese Vertrauensperson wird für die Organisation Ihrer Bestattung und die Abwicklung der Sterbegeldversicherung verantwortlich sein.

Klären Sie vor Abschluss des Vertrages mit Freunden oder Verwandten, wer diese Rolle übernehmen soll. Nach Ihrer Entscheidung informieren Sie schriftlich die Versicherung, dass Sie eine Auszahlung an die gewählte Person wünschen.

Nach Ihrem Ableben erhält diese Person die Versicherungssumme, vorausgesetzt, sie legt der Versicherung notwendige Unterlagen (Versicherungsschein, Sterbeurkunde und eine Bescheinigung über die Todesursache) vor. In der Regel erfolgt die Auszahlung binnen weniger Tage.

Wenn Sie keinen Bezugsberechtigten benennen, könnten einige Versicherungen selbst die Bestattung übernehmen, ohne eine Kapitalauszahlung zu leisten – das sollte vermieden werden. Wenn Ihr Kapital für die von Ihnen präferierte Bestattungsart nicht ausreicht, darf die Versicherung eine alternative, angemessene Bestattungsart wählen, was allerdings nicht Ihren Wünschen entsprechen könnte.

Falls kein Bezugsberechtigter festgelegt ist, zahlen manche Versicherer die Summe an die Erben aus. Für die Auszahlung müssen die Erben einen Erbschein vorlegen, dessen Beantragung einige Wochen dauern kann. In dieser Zeit müssten Ihre Erben in Vorleistung treten, bevor sie die Auszahlung erhalten.

Bezugsrecht in der Sterbegeldversicherung

Vergewissern Sie sich, dass Sie das Recht haben, die als Bezugsberechtigte eingetragene Person zu einem späteren Zeitpunkt zu ändern. Dieses Recht wird als „widerrufliches Bezugsrecht“ bezeichnet.

Da sich persönliche Beziehungen im Laufe der Zeit verändern können, möchten Sie eventuell später eine andere Person als Verwalterin der Versicherungssumme einsetzen.

Bei einem unwiderruflichen Bezugsrecht ist die Zustimmung des derzeitigen Bezugsberechtigten erforderlich, um die eingetragene Person zu ändern.

Bestattungsverfügung

Es ist ratsam, Ihre Wünsche bezüglich Ihrer Bestattung schriftlich festzuhalten. Dazu sollten Sie eine Bestattungsverfügung verfassen. In diesem Dokument sollten Sie zentrale Fragen klären wie beispielsweise:

  • Welche Art der Bestattung bevorzugen Sie?
  • Wer ist für die Organisation der Bestattung verantwortlich?
  • An welchem Ort möchten Sie bestattet werden?
  • Soll ein Gottesdienst stattfinden?
  • Planen Sie eine Trauerfeier und ein Trauermahl?
  • Möchten Sie eine Todesanzeige in der Zeitung veröffentlichen?

Die Bestattungsverfügung sollte von Ihnen handschriftlich unterschrieben und so aufbewahrt werden, dass Ihre Angehörigen sie problemlos finden können. Sie könnten die Verfügung beispielsweise zusammen mit dem Versicherungsschein und anderen wichtigen Versicherungsdokumenten in einem Ordner ablegen.

Alternativ können Sie das Dokument der Person übergeben, die für die Organisation der Bestattung verantwortlich sein wird. Achten Sie darauf, dass die Bestattungsverfügung nicht Teil Ihres Testaments ist, da dieses erst Wochen oder sogar Monate nach Ihrem Tod geöffnet wird. Zu diesem Zeitpunkt wäre es zu spät, Ihre Bestattung gemäß Ihren Wünschen zu organisieren.

Diese Seite bewerten?

Durchschnittliche Bewertung 4.3 / 5. Anzahl Bewertungen: 29

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.