Treuhandkonto für die Bestattung | Kosten | Ratgeber und Tipps 2025
Treuhandkonto kurz zusammengefasst
- Überlegen Sie, wie Sie Ihre Liebsten nach Ihrem Tod finanziell unterstützen können, indem Sie zu Lebzeiten Bestattungskosten auf einem Treuhandkonto hinterlegen.
- Ein Merkmal eines Treuhandkontos ist die sichere Verwaltung Ihres Vermögens durch einen Treuhänder, wobei Sie Ihre Ansprüche auf die hinterlegten Gelder nicht verlieren.
- Im Falle Ihres Todes wird das in einem Treuhandkonto gesicherte Vermögen an einen von Ihnen ausgewählten Bestatter übergeben.
- Durch einen Vorsorgevertrag für die Bestattung ist der Bestatter verpflichtet, die erhaltenen Gelder gemäß Ihren Wünschen für Beisetzung und Trauerzeremonie zu verwenden.
Treuhandkonto als finanzielle Absicherung für die Bestattung
In den emotional aufwühlenden Momenten nach dem Verlust eines Angehörigen stehen Familien vor vielen organisatorischen Herausforderungen. Eine vorausschauende Bestattungsvorsorge mit Hilfe eines Treuhandkontos kann hier eine erhebliche Entlastung bieten.

Was genau bedeutet ein Treuhandkonto im Zusammenhang mit einer Bestattung?
Ein Treuhandkonto wird von einer neutralen dritten Partei, dem Treuhänder, geleitet. Auf diesem Konto wird Geld im Namen einer anderen Person hinterlegt. Dabei sind der Kontoinhaber und der Eigentümer des Vermögens nicht identisch.
Im Zusammenhang der Bestattungsvorsorge bietet ein Treuhandkonto eine sichere Methode, um finanzielle Mittel für die Bestattung bereitzustellen.
Könnte man sich nicht einfach auf eine Bestattungsverfügung verlassen?
Nicht ganz. Ein Treuhandkonto im Rahmen der Bestattungsvorsorge gewährleistet, dass Ihr letzter Wunsch finanziell abgesichert und umgesetzt wird. Eine bloße Bestattungsverfügung oder ein Bestattungsvorsorgevertrag allein garantieren nicht, dass alle Kosten abgedeckt sind, denn dort geht es lediglich um die eigenen Wünsche bezüglich Ablauf, Art und Organisation der Bestattung, nicht jedoch um die Kosten. Es ist daher ratsam, sowohl Ihre Wünsche festzulegen als auch finanzielle Vorkehrungen zu treffen.
Wie funktioniert das Treuhandkonto für die Bestattung?
Durch Einrichten eines solchen Kontos wird im Todesfall, nach Vorlage der Sterbeurkunde, die hinterlegte Summe an das vereinbarte Bestattungsinstitut überwiesen. Dieses Geld ist zweckgebunden und muss für die im Vorsorgevertrag festgelegte Bestattung verwendet werden. Dies unterscheidet das Treuhandkonto deutlich von einer Versicherung.
Ein Treuhandkonto dient somit zur Sicherung von Geldern, die speziell für die Bestattungsvorsorge reserviert sind. Hier ist eine kurze Anleitung, wie ein solches Konto funktioniert:
- Eröffnung: Das Treuhandkonto wird durch Ihren Bestatter eingerichtet. Die Eröffnung sowie die Unterzeichnung des Treuhandvertrags finden direkt über den Bestatter statt.
- Einrichtungsgebühr: Viele Treuhandgesellschaften verlangen heute eine Gebühr für die Eröffnung des Kontos.
- Einlagen: Nachdem das Konto eingerichtet ist, kann der vereinbarte Geldbetrag entweder über den Bestatter oder direkt an die Treuhandgesellschaft eingezahlt werden.
- Verwaltung und Anlage: Das von der Treuhandgesellschaft verwaltete Geld (Treuhandvermögen) wird angelegt. Die Anlage erfolgt in der Regel konservativ, weshalb in Zeiten von niedrigen Zinsen nur minimale oder gar keine Zinserträge erzielt werden. Die Verwaltungsgebühren werden aus den Anlageerträgen bestritten.
- Auszahlung im Sterbefall: Wenn der Kontoinhaber verstirbt, wird das auf dem Treuhandkonto gespeicherte Vermögen inklusive möglicher Zinserträge an den Bestatter ausgezahlt. Dieses Geld wird dann verwendet, um die im Bestattungsvorsorgevertrag festgelegten Dienstleistungen zu erfüllen.
Mit einem Treuhandkonto kann man also sicherstellen, dass das Geld für die Bestattung sicher und zweckgebunden angelegt werden und dass sie im Todesfall dem gewünschten Zweck zugeführt werden. Es bietet eine klare Struktur und Transparenz für die finanzielle Vorsorge der Bestattung.
Vorteile eines Treuhandkontos für die Bestattungsvorsorge
- Einfache Möglichkeit, alle Wünsche für Ihren Abschied festzulegen und Angehörige finanziell zu entlasten.
- Bietet finanzielle Sicherheit und unterstützt Angehörige im Trauerfall.
- Geld ist sicher auf einem Treuhandkonto hinterlegt und es ist keine Versicherung notwendig.
- Auszahlungen erfolgen ausschließlich bei Vorlage einer Sterbeurkunde.
- Es gibt keine Altersbeschränkungen für den Abschluss des Vertrages.
- Das auf dem Treuhandkonto hinterlegte Geld ist vor Pfändungen geschützt.
- Ermöglicht eine Bestattung überall in Deutschland.
- Bietet individuelle Trauerbegleitung durch den gewählten Bestatter.
- Umfassende Dienstleistungen inklusive Abholung, Inlandsüberführung, Aufbahrung, Bestattung und Organisation notwendiger Dokumente.
Was ist der Vorteil eines Treuhandkontos gegenüber einem Bankkonto?
Ein herkömmliches Bankkonto ist nicht sicher vor Zugriffen des Sozialamts im Pflegefall. Daher ist es nicht sicher, Geld für die Bestattungsvorsorge auf einem solchen Konto zu halten.
Was ist besser, ein Treuhandvertrag oder eine Sterbegeldversicherung?
Die Sterbegeldversicherung bietet eine Möglichkeit, regelmäßig Geld einzuzahlen, das nach dem Tod für die Bestattungskosten verwendet wird. Sie eignet sich besonders für jüngere Menschen mit geringerem Einkommen, da die Beiträge mit dem Alter steigen. Die Sterbegeldversicherung ist sicher und zweckgebunden, was sie vor dem Zugriff des Sozialamtes schützt. Sie ist auch flexibler als ein Treuhandkonto, da das Geld nicht an ein spezifisches Bestattungsunternehmen gebunden ist.
Die Wahl zwischen einem Treuhandkonto und einer Sterbegeldversicherung hängt von den individuellen Vorlieben und finanziellen Möglichkeiten ab. Eine Sterbegeldversicherung kann eine gute Option sein, wenn Sie die Kosten nicht auf einmal decken können oder möchten. Das Treuhandkonto bietet jedoch den Vorteil einer einfachen und direkten Bestattungsvorsorge.
Übersicht über Treuhandgesellschaften
In Deutschland existieren im Bereich der Bestattungsvorsorge mehrere renommierte Treuhandgesellschaften, darunter die BT Bestattungstreuhand GmbH, die Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand AG und das Deutsche Institut für Bestattungskultur GmbH.
Es gibt auch kleinere Treuhandfirmen, etwa die HBT Bestattungsvorsorge Treuhand GmbH. Einige Bestattungsunternehmen arbeiten direkt mit ihrer Geschäftsbank zusammen. Aufgrund von Bankgebühren und anderen Kosten wird dies allerdings immer weniger attraktiv.
Ein direkter Vertrag zwischen Kunden und Treuhandgesellschaft ist in den meisten Fällen nicht üblich. Daher orientieren sich die meisten Kunden an den Treuhandoptionen, die von ihren Bestattern vorgeschlagen werden.
Tabelle: Bekannte Treuhandgesellschaften im Überblick
Ein Großteil der Bestattungsunternehmen in Deutschland kooperiert mit den nachfolgend genannten Treuhandgesellschaften:
Treuhandgesellschaft | Einrichtungsgebühr | Guthabenzins | Zusatzinformationen |
---|---|---|---|
BT Bestattungstreuhand GmbH | 60 EUR | 0,10%; 0% ab 75 Jahren | Vertragliche Kündigung meist nicht möglich |
Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand AG | 50 EUR | 0,10% | Kündigungsoption vorhanden, aber nicht präzise definiert |
Deutsches Institut für Bestattungskultur GmbH | 2,5% des Anlagebetrags | 0% | Kündigung möglich mit gleichzeitiger Beendigung des Vorsorgevertrags |
HBT Bestattungsvorsorge Treuhand GmbH | Keine | 0,15% | Kündigung möglich mit gleichzeitiger Beendigung des Vorsorgevertrags |
Hinweis:
Wenn Sie die Dienste eines Treuhandkontos in Anspruch nehmen, sollten Sie stets auf zusätzliche Gebühren, Zinssätze, Kündigungsbedingungen und den Schutz im Insolvenzfall achten.
Was beinhaltet der Treuhandvertrag?
Der Bestattungsvorsorgevertrag zwischen Bestatter und Kunde legt die spezifischen Bestattungsdienstleistungen fest, während der Treuhandvertrag die sichere Handhabung und Verwaltung des für die Bestattung bestimmten Geldes bis zu dessen Auszahlung an den Bestatter sicherstellt.
Im Treuhandvertrag werden die gegenseitigen Rechte und Pflichten des Einzahlers (Treugeber) und der verwaltenden Treuhandgesellschaft (Treuhänder) definiert. Ein gut strukturierter Treuhandvertrag sollte zumindest folgende Aspekte transparent und klar regeln:
- Die Anlage- und Verwaltungsstrategie des Treuhandvermögens (bezogen auf Sicherheit und Rendite)
- Anfallende Kosten und Gebühren für den Einzahler
- Optionen zur Vertragsbeendigung oder Kündigung
- Regelungen für regelmäßige Kontoinformationen und Entwicklungsberichte.
Inhalt und Sicherheit eines Bestattungsvorsorgevertrags
Ein Bestattungsvorsorgevertrag ermöglicht Ihnen, die Einzelheiten Ihrer Bestattung bereits im Voraus festzulegen, von der Art der Zeremonie bis hin zur Finanzierung. So können Sie sicherstellen, dass Ihre speziellen Beisetzungswünsche erfüllt werden.
Diesen Vertrag schließen Sie mit einem von Ihnen ausgewählten Bestattungsunternehmen. Sobald der Vertrag abgeschlossen ist, verpflichtet sich das Bestattungsunternehmen, Ihre Bestattung gemäß den festgelegten Anforderungen durchzuführen. Dies bindet das Bestattungsunternehmen selbst nach Ihrem Tod, was bedeutet, dass Ihre Angehörigen die Details nicht mehr ändern können.
Wie sicher ist ein solcher Vertrag? Es ist möglich, die Dienste des Bestattungshauses bereits zu Ihren Lebzeiten zu buchen. Dennoch sollten Sie Vorsicht walten lassen und keine Vorauszahlungen leisten, da das Risiko einer Insolvenz des Bestattungshauses besteht. Um das Geld sicher anzulegen, empfiehlt es sich, ein Treuhandkonto zu verwenden. Dieses schützt das eingezahlte Geld vor Insolvenz und Pfändung.
Vorteile einer Bestattungsvorsorge mit einem Treuhandkonto
Ein Todesfall in der Familie, besonders wenn er unerwartet kommt, kann überwältigend sein. Ohne klare Anweisungen der verstorbenen Person müssen Angehörige alle Entscheidungen selbst treffen. Das kann zusätzlichen Stress verursachen.
Um solche Unsicherheiten zu vermeiden und Ihre Familie zu entlasten, können Sie durch frühzeitige Bestattungsvorsorge vorbeugen. Dabei ist auch die finanzielle Seite zu bedenken.
Ob über eine Sterbegeldversicherung oder ein Treuhandkonto – die Absicherung Ihrer Bestattungskosten zu Ihren Lebzeiten ist möglich.
Einige Hauptgründe für einen Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag sind:
- Sie gewährleisten, dass Ihre Wünsche auch nach Ihrem Tod berücksichtigt werden.
- Sie schützen Ihre Liebsten vor finanziellen Sorgen.
- Sie verhindern potenzielle Konflikte unter den Hinterbliebenen.
- Sie sorgen dafür, dass Ihr Geld sicher und zweckgebunden angelegt ist.
Alternativen zum traditionellen Treuhandkonto
Da das traditionelle Treuhandkonto oft kostenintensiv und wenig rentabel ist und wenig Flexibilität bietet, suchen viele Menschen nach alternativen Bestattungsvorsorgelösungen. Zwei solcher Alternativen sind die maßgeschneiderte Sterbegeldversicherung und das Sterbegeldkonto direkt beim Bestatter:
Passende Sterbegeldversicherung
Eine Sterbegeldversicherung bietet eine individuelle finanzielle Absicherung. Im Falle des Todes steht ein festgelegter Betrag für die Bestattungskosten umgehend zur Verfügung.
Sie haben die Wahl, wer die Versicherungsleistung erhalten soll. Um einen Bestattungsvorsorgevertrag abzusichern, kann der Bestatter als bezugsberechtigte Person bestimmt werden, sodass die Zahlung direkt an diesen erfolgt.
Es ist möglich, einen Antrag mit oder ohne Gesundheitsprüfung und bis zum Alter von 90 Jahren zu stellen. Sie können sich selbst, andere Personen oder Familienmitglieder wie Partner, Kinder oder Eltern versichern – und dies sogar ohne deren Kenntnis oder Unterschrift. Auch Menschen mit Betreuungsbedarf, Pflegebedürftige und Kranke sind versicherbar.
Beiträge können entweder als Einmalzahlung oder als monatliche Raten geleistet werden.
Es gibt verschiedene Sterbegeldversicherungen für unterschiedliche Bedürfnisse. Hier erhalten Sie Testberichte und wertvolle Hinweise zur besten Sterbegeldversicherung entsprechend dem Alter.
Sterbegeldkonto direkt beim Bestatter – Was ist das?
Sterbegeldkonten repräsentieren eine moderne Form des traditionellen Treuhandkontos.
Im Gegensatz zum Treuhandkonto verwendet das Sterbegeldkonto die verlässliche Sicherheit und Rentabilität einer konventionellen Sterbegeldversicherung als Einmalzahlung. Dabei müssen Sie sich nicht um Antragsstellung, Verwaltung oder Abwicklung mit der Versicherungsgesellschaft sorgen.
Mittel auf Sterbegeldkonten sind als sichere Einmalinvestition vor dem Zugriff Dritter geschützt und werden von solventen Lebensversicherungsgesellschaften gehalten. Die Rentabilität setzt sich aus den Bonuszahlungen und der garantierten Basisverzinsung des Versicherungsvertrags zusammen.
Eröffnung, Ein- und Auszahlungen funktionieren ähnlich wie bei Treuhandkonten, jedoch mit den Vorteilen der Sterbegeldlösung. Die Auszahlung erfolgt durch den unabhängigen Kontoverwalter direkt an den Bestatter, nachdem dieser die Bestattungsdurchführung nachgewiesen hat.
Das Sterbegeldkonto ist in Deutschland für jeden Bestatter uneingeschränkt verfügbar und kann ohne Vorbedingungen angeboten werden.
Vergleich: Treuhandkonto, Sterbeversicherung & Sterbegeld-Konto
Bei der Finanzierung von Bestattungskosten stehen verschiedene Optionen zur Auswahl. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen dem Treuhandkonto, der Sterbeversicherung und dem Sterbegeld-Konto, insbesondere in Bezug auf Rendite, Kündigungsoptionen, Insolvenzschutz und Flexibilität.
Empfehlung: Wenn Sie den richtigen Bestatter auswählen, nehmen Sie sich Zeit. Entscheiden Sie sich nicht sofort für die erste Option. Überdenken Sie auch die Finanzierungs- und Aufbewahrungsmöglichkeiten und wählen Sie die für Sie passendste Methode.
Treuhandkonto | Sterbegeldversicherung | Sterbegeld-Konto | |
---|---|---|---|
Antrag | Nur in Zusammenarbeit mit einem Bestatter | Jederzeit selbstständig | Nur mit Bestatter |
Gesundheitscheck | Nicht erforderlich | Nicht erforderlich | Nicht erforderlich |
Gebühr für Eröffnung & Antrag | Je nach Anbieter variiert die Einrichtungsgebühr | Keine Gebühren | Keine Gebühren |
Eintrittsalter | Keine Altersbeschränkung | 18 – 90 Jahre | 50 – 80 Jahre |
Verzinsung | Minimale bis keine Verzinsung | Je nach Tarif | Erträge aus Überschüssen |
Schonvermögen | Geschützt nach gesetzlichen Vorgaben | Geschützt nach gesetzlichen Vorgaben | Geschützt nach gesetzlichen Vorgaben |
Verwendung der Geldmittel | Zweckgebunden für Bestattungsvorsorgeverträge | Versicherungsnehmer entscheidet | Zweckgebunden für Bestattungsvorsorgeverträge |
Auszahlung | Im Todesfall | Bei Tod oder durch Vertragskündigung (Rückkauf) | Im Todesfall |
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dies nur ein allgemeiner Überblick ist und spezifische Details je nach Anbieter und individueller Situation variieren können. Es ist ratsam, sich vor einer Entscheidung ausführlich zu informieren und zu beraten.
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