Seebestattung | Eine Form der Naturbestattung  | Hinweise 2025

Seebestattung kurz zusammengefasst

  • Definition und Bedeutung: Die Seebestattung ist eine Form der Bestattung, bei der die Asche eines Verstorbenen auf dem Meer beigesetzt wird, symbolisch für Ruhe und Verbundenheit mit der Natur.
  • Gesetzliche Regelungen und Ablauf: Erlaubt in vielen Ländern, darunter Deutschland, erfordert eine Feuerbestattung und behördliche Genehmigungen; die Asche wird in wasserlöslichen Urnen beigesetzt, meist von einem Schiff aus.
  • Kosten und Teilnahme: Die Kosten variieren je nach Anbieter und Umfang der Zeremonie; Angehörige können teilnehmen oder eine stille Beisetzung ohne Anwesenheit wählen.
  • Vorteile: Seebestattungen können kostengünstiger als traditionelle Bestattungen sein, bieten ein Gefühl der Verbundenheit mit der Natur und sind nicht an einen festen Ort gebunden.
  • Legale Einschränkungen in Deutschland: Seebestattungen sind auf Binnengewässern verboten, aber erlaubt in Nord- und Ostsee außerhalb der Drei-Meilen-Zone; für andere Gewässer ist eine Überführung der Asche ins Ausland notwendig.

Inhaltsverzeichnis

Die Seebestattung ist eine beliebte Form der Naturbestattung

Eine Seebestattung (teilweise auch Meerbestattung oder auch Wasserbestattung genannt) ist eine alternative Bestattungsform, bei der die Asche eines Verstorbenen auf offener See beigesetzt wird. Diese Form der Bestattung steht heute grundsätzlich allen Menschen offen, unabhängig davon, ob sie einen besonderen Bezug zum Meer hatten oder nicht. Sie wird nach traditionellen seemännischen Bräuchen durchgeführt und bietet eine würdevolle Art des Abschiednehmens.

Bei der Seebestattung wird die Asche des Verstorbenen auf offener See beigesetzt.
Bei der Seebestattung wird die Asche des Verstorbenen auf offener See beigesetzt.

Was genau ist eine Seebestattung?

Die Seebestattung bietet eine einzigartige Möglichkeit, sich von einem geliebten Menschen zu verabschieden und die Asche in die Weite des Meeres zu übergeben, was für viele eine beruhigende und symbolträchtige Geste darstellt.

Seebestattung im Überblick

  • Erlaubnis: In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, ist die Seebestattung erlaubt. Es gibt jedoch spezifische gesetzliche Regelungen, die beachtet werden müssen.
  • Einäscherung: Eine Seebestattung erfordert zunächst eine Feuerbestattung, da nur die Asche des Verstorbenen auf See beigesetzt wird.
  • Genehmigungen: Für die Durchführung einer Seebestattung sind in der Regel behördliche Genehmigungen erforderlich. Diese Genehmigungen stellen sicher, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
  • Wasserlösliche Urne: Die Asche wird in einer speziellen, wasserlöslichen Urne aufbewahrt, die sich im Wasser auflöst und umweltfreundlich ist.
  • Ablauf der Zeremonie: Die Seebestattung erfolgt üblicherweise von einem Schiff aus. Nach einer Zeremonie an Bord, die auch eine Trauerrede einschließen kann, wird die Urne ins Meer gelassen. In der Regel wird der genaue Ort der Beisetzung mit Koordinaten festgehalten.
  • Kosten: Die Kosten für eine Seebestattung können je nach Anbieter, Umfang der Zeremonie und weiteren Dienstleistungen variieren.
  • Angehörige: Angehörige können bei der Zeremonie anwesend sein, es gibt jedoch auch die Möglichkeit einer stillen Beisetzung, bei der keine Familienmitglieder oder Freunde zugegen sind.
  • Bestattungsverfügung: Es ist ratsam, den Wunsch für eine Seebestattung in einer Bestattungsverfügung schriftlich festzuhalten, um sicherzustellen, dass der letzte Wille des Verstorbenen erfüllt wird.

Merkmale der Seebestattung

Bei der Seebestattung steht die Kremation, also die Verbrennung des Leichnams, im Zentrum des Prozesses. Die Beisetzung der Asche erfolgt in einer speziell dafür konzipierten Seeurne, die aus umweltfreundlichem, wasserlöslichem Material gefertigt ist. Diese Urne löst sich nach dem Herablassen ins Meer allmählich auf und gibt die Asche des Verstorbenen ins Wasser frei.

Die Seebestattung bietet mehrere Vorteile, die sowohl pragmatischer als auch emotionaler Natur sein können:

  1. Überschaubare Bestattungs- und Folgekosten: Im Vergleich zu traditionellen Bestattungsformen kann eine Seebestattung oft kostengünstiger sein. Es entfallen zum Beispiel die Kosten für die Grabpflege und die langfristige Grabmiete.
  2. Verbundenheitsgefühl mit der Natur: Für viele Menschen bietet die Seebestattung eine besonders naturnahe und -verbundene Art des Abschieds. Die Vorstellung, Teil des ewigen Kreislaufs der Natur zu werden, kann tröstlich und beruhigend wirken.
  3. Ortsunabhängigkeit der Ruhestätte: Die Seebestattung bietet eine Form der letzten Ruhestätte, die nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist. Dies kann besonders für Menschen attraktiv sein, die sich mit der Idee einer ewigen Ruhestätte an einem festen Ort nicht identifizieren können oder die sich eine starke Verbundenheit zum Meer wünschen.

Insgesamt ermöglicht die Seebestattung einen Abschied in Würde und im Einklang mit der Natur, der für die Hinterbliebenen sowohl emotional erfüllend als auch finanziell überschaubar sein kann.

Sind Seebestattungen in Deutschland möglich?

In Deutschland ist die Seebestattung eine legale und akzeptierte Form der Bestattung, jedoch unterliegt sie bestimmten Einschränkungen.

  • Einschränkungen für Binnengewässer: In Deutschland ist die Seebestattung in Binnengewässern wie Seen oder Flüssen verboten. Diese Regelung dient dem Schutz der Umwelt und der öffentlichen Ordnung in diesen Gewässern.
  • Mögliche Orte für Seebestattungen: Für eine legale Seebestattung in Deutschland kommen daher nur die Nord- und Ostsee in Frage. Dabei müssen spezifische Bedingungen eingehalten werden, wie etwa die Entfernung zur Küste.
  • Drei-Meilen-Zone: Seebestattungen dürfen nur außerhalb der Drei-Meilen-Zone von der Küste stattfinden, in Bereichen, in denen weder Wassersport noch Fischerei gestattet sind. Diese Regelung soll sicherstellen, dass die Bestattung in einer würdevollen und ungestörten Umgebung stattfinden kann.
  • Alternative Orte: Neben der Nord- und Ostsee können Seebestattungen auch in anderen Gewässern wie dem Atlantik oder dem Mittelmeer durchgeführt werden. In einigen Nachbarländern Deutschlands, wie den Niederlanden, Belgien und der Schweiz, sind auch Flussbestattungen erlaubt.
  • Überführung der Asche ins Ausland: Falls eine Seebestattung in anderen Gewässern oder eine Flussbestattung gewünscht wird, muss die Asche des Verstorbenen ins entsprechende Ausland überführt werden. Hierbei sind die jeweiligen landesspezifischen Bestimmungen und Vorschriften zu beachten.

Die Seebestattung bietet für viele Menschen eine bedeutungsvolle und würdevolle Alternative zu herkömmlichen Bestattungsformen, besonders für diejenigen, die sich dem Meer verbunden fühlen.

Wo sind Seebestattungen in der Nordsee und Ostsee möglich?

Seebestattungen in der Nordsee und Ostsee bieten eine würdevolle Alternative zur traditionellen Bestattung und sind mit spezifischen Abläufen und Optionen verbunden.

Seebestattungen in der Nordsee

  • Drei-Meilen-Zone: Die Beisetzung erfolgt außerhalb der Drei-Meilen-Zone, was eine Fahrtzeit von etwa einer Stunde zur Position des Seegrabes bedeutet.
  • Abfahrtsorte: Mögliche Abfahrtsorte für Seebestattungen in der Nordsee sind Cuxhaven, Harlesiel, Wilhelmshaven, sowie die Inseln Wangerooge, Langeoog und Spiekeroog.
  • Internationale Optionen: Auch von benachbarten Ländern wie Belgien und den Niederlanden können Bestattungsfahrten gestartet werden, mit einer durchschnittlichen Fahrtzeit von etwa zwei Stunden.

Seebestattungen in der Ostsee

  • Vielfalt der Abfahrtsorte: In der Ostsee gibt es eine Reihe von Abfahrtsorten für Seebestattungen, darunter Timmendorfer Strand, Travemünde, Warnemünde, Rügen, Usedom, Flensburg, Kiel und Wismar.
  • Angebote der Bestattungsinstitute: Je nach Bestattungsinstitut können sich die angebotenen Dienstleistungen, Zeremonien und Routen unterscheiden.

Bei beiden Arten der Seebestattung ist es wichtig, ein Bestattungsinstitut zu wählen, das Erfahrung mit dieser speziellen Bestattungsform hat und die notwendigen Genehmigungen und Kenntnisse besitzt, um eine würdevolle und gesetzeskonforme Beisetzung zu gewährleisten. Die Wahl des Abfahrtsortes kann abhängig von persönlichen Vorlieben oder der Verbundenheit des Verstorbenen mit einem bestimmten Ort sein.

Was kostet eine Seebestattung?

Die Kosten einer Seebestattung können je nach verschiedenen Faktoren variieren, aber im Allgemeinen wird sie als eine kostengünstigere Alternative zur traditionellen Erdbestattung angesehen. Dies liegt vor allem daran, dass langfristige Kosten, die bei einer Erd- oder Feuerbestattung anfallen würden, bei der Seebestattung entfallen.

Hauptkostenfaktoren bei einer Seebestattung:

  1. Kremation des Leichnams: Die Kosten für die Einäscherung des Verstorbenen können je nach Bestattungsunternehmen und Region variieren.
  2. Überführung der Urne: Die Kosten für die Überführung der Urne zum Schiff, von dem aus die Beisetzung erfolgt.
  3. Beisetzung durch eine Reederei: Die Kosten für die Dienstleistungen der Reederei, einschließlich der Fahrt zur Beisetzungsstelle.
  4. Ausrichtung der Trauerfeier: Wenn eine Trauerfeier an Bord oder vor der Beisetzung gewünscht wird, fallen hierfür zusätzliche Kosten an.

Langfristige Kostenersparnisse:

  • Bei einer Seebestattung entfallen langfristige Kosten für Grabstein, Grabpflege und Friedhofsverwaltung.
  • Es gibt keine Ruhefristen für die Grabstelle, die zusätzliche Kosten verursachen könnten.

Regionale Unterschiede:

  • Die Kosten können je nach Bundesland und Lokalität unterschiedlich sein.
  • Individuelle Wünsche und spezifische Anforderungen an die Trauerfeier können die Kosten ebenfalls beeinflussen.

Insgesamt bietet die Seebestattung eine finanziell überschaubare Möglichkeit, sich von einem geliebten Menschen zu verabschieden, besonders für diejenigen, die eine naturnahe und unkomplizierte Bestattungsform bevorzugen.

Was ist die anonyme Seebestattung?

Die anonyme Seebestattung ist eine Variante der Seebestattung, bei der die Urne des Verstorbenen ohne die Anwesenheit von Trauergästen auf See beigesetzt wird. Diese Form der Beisetzung wird oft als kostengünstigere Alternative zur begleiteten Seebestattung gewählt.

Merkmale der anonymen Seebestattung:

  1. Keine Begleitung durch Angehörige: Im Gegensatz zur begleiteten Seebestattung sind bei der anonymen Seebestattung keine Familienmitglieder oder Freunde an Bord. Die Urne wird lediglich von der Schiffscrew begleitet.
  2. Durchführung durch den Kapitän: Der Kapitän des Schiffes führt die Seebestattung gemäß maritimen Traditionen durch. Dazu gehören das Schlagen der 8 Glasen (ein nautisches Zeitsignal) und das Umkreisen der Bestattungsstelle, was symbolisch als letzter Gruß verstanden wird.
  3. Mehrere Urnen gleichzeitig: Bei einer anonymen Seebestattung werden häufig mehrere Urnen nacheinander dem Meer übergeben. Dies trägt dazu bei, die Kosten weiter zu reduzieren.
  4. Dokumentation des Bestattungsortes: Obwohl die Bestattung anonym erfolgt, wird der genaue Ort der Beisetzung dokumentiert. Angehörige können diese Informationen bei Bedarf erfragen.
  5. Stille Seebestattung: Die anonyme Seebestattung wird auch als stille Seebestattung bezeichnet, da sie in Abwesenheit von Trauernden stattfindet und somit eine sehr ruhige und unaufdringliche Zeremonie ist.

Die anonyme Seebestattung bietet eine würdevolle, aber unaufdringliche Möglichkeit, Abschied zu nehmen, und kann besonders für Menschen geeignet sein, die eine sehr private oder kostengünstige Bestattungsform wünschen. Sie ermöglicht es, dass der Verstorbene seine letzte Ruhe auf dem Meer findet, ohne dabei die Anwesenheit einer Trauergemeinschaft zu benötigen.

Wie ist der Ablauf einer Seebestattung?

Der Ablauf einer Seebestattung umfasst mehrere Schritte und ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie den Wetterbedingungen und organisatorischen Aspekten. Hier ist ein Überblick über die typischen Schritte und Fristen:

  1. Unmittelbare Schritte nach dem Todesfall:
    • Beauftragung eines Bestattungsinstituts: Dies sollte je nach Bundesland innerhalb von 24 bis 36 Stunden nach dem Sterbefall erfolgen.
    • Überführung des Verstorbenen: Der Körper des Verstorbenen wird vom Ort des Todesfalls in geeignete Kühlräume überführt. Dies ist wichtig, um den Körper bis zur Kremation zu konservieren.
  2. Hygienische Totenversorgung und Ankleidung:
    • Das Bestattungsinstitut übernimmt die hygienische Versorgung und Ankleidung des Leichnams. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Verstorbenen in einem würdevollen Zustand zu halten.
  3. Erledigung der Formalitäten:
    • Das Bestattungsinstitut kümmert sich um alle notwendigen Formalitäten, einschließlich der Ausstellung des Totenscheins und der Beschaffung der erforderlichen Genehmigungen für die Kremation und Seebestattung.
  4. Kremation:
    • Der Leichnam wird kremiert. Die Asche wird anschließend in eine spezielle, wasserlösliche Urne gegeben, die für die Seebestattung vorgesehen ist.
  5. Planung der Seebestattung:
    • Abhängig von den Wünschen der Angehörigen und den Möglichkeiten des Bestattungsinstituts wird die Seebestattung geplant. Dies umfasst die Wahl des Schiffs, des Zeitpunkts und des genauen Ortes der Beisetzung.
  6. Durchführung der Seebestattung:
    • Die Seebestattung findet auf See statt. Je nach Wunsch kann dies eine begleitete oder anonyme (stille) Seebestattung sein.
  7. Nachbereitung:
    • Nach der Seebestattung können Angehörige bei Bedarf eine Dokumentation des Bestattungsortes erhalten. Auch die Organisation einer Gedenkfeier an Land kann Teil des Prozesses sein.

Der zeitliche Rahmen für diese Schritte kann variieren, insbesondere wenn Wetterbedingungen oder andere unvorhergesehene Umstände zu Verzögerungen führen. Das Bestattungsinstitut spielt eine zentrale Rolle in der Organisation und Durchführung der Seebestattung, indem es die Angehörigen entlastet und alle notwendigen Schritte koordiniert.

Die nächsten Schritte bei der Seebestattung

Nach dem Todesfall und der Überführung des Verstorbenen bietet das Bestattungsinstitut den Angehörigen die Möglichkeit, sich in einer würdevollen Atmosphäre von der verstorbenen Person zu verabschieden. Dies kann entweder in den Räumlichkeiten des Bestattungsinstituts oder im Krematorium stattfinden. Der Abschied ist ein wichtiger Schritt im Trauerprozess und gibt den Hinterbliebenen die Gelegenheit, in Ruhe Abschied zu nehmen.

Weitere Schritte im Ablauf der Seebestattung:

  1. Einäscherung und Überführung der Asche: Nach der Einäscherung wird die Totenasche zum Hafen überführt. Dort erfolgt der Transfer der Asche von der Aschekapsel in eine wasserlösliche Seeurne, die speziell für die Seebestattung vorgesehen ist.
  2. Flexibilität aufgrund spezieller Bedingungen: Da Seebestattungen unter besonderen Bedingungen durchgeführt werden, kann es kurzfristig zu Terminverschiebungen kommen. Faktoren wie Wetterbedingungen und Wellengang spielen eine entscheidende Rolle dafür, ob das Schiff ablegen kann.
  3. Koordination mit der Reederei: Es ist wichtig, dass Angehörige den Termin für die Seebestattung direkt mit der Reederei koordinieren. Die Reedereien verfügen über Erfahrung und Kenntnisse, um zu entscheiden, wann eine Seebestattung sicher durchgeführt werden kann.
  4. Leichenschau und terminliche Verfügbarkeit: Falls es bei der obligatorischen inneren Leichenschau zu Zweifeln an der natürlichen Todesursache kommt, kann sich der Zeitraum zwischen dem Ableben und der Bestattung verlängern. Ebenso spielt die Verfügbarkeit der gewünschten Reederei eine Rolle bei der Festlegung des Bestattungstermins.

Die Seebestattung erfordert also ein hohes Maß an Flexibilität und Verständnis für die besonderen Umstände, unter denen sie stattfindet. Angehörige sollten sich darauf einstellen, dass der Zeitpunkt der Beisetzung variieren kann und von mehreren Faktoren abhängig ist.

Wie findet die Beisetzung bei der Seebestattung statt?

Am Tag der Seebestattung findet eine spezielle Zeremonie statt, die sowohl bei einer begleiteten als auch bei einer anonymen Bestattung würdevoll und respektvoll abläuft.

Ablauf der Seebestattung

  1. Begrüßung durch den Kapitän: Zu Beginn der Seebestattung begrüßt der Kapitän die Trauernden an Bord und setzt Kurs zur letzten Ruhestätte.
  2. Fahne auf Halbmast: Sobald das Schiff den Zielort erreicht hat, wird die Fahne auf Halbmast gesetzt, was ein Zeichen der Trauer und des Respekts ist.
  3. Trauerrede: Eine Trauerrede wird gehalten, entweder vom Kapitän, einem geistlichen oder einem weltlichen Trauerredner. Diese Rede findet neben der Urne statt und bietet einen Moment des Gedenkens und der Verabschiedung.
  4. Läuten der Schiffsglocke: Traditionell wird die Schiffsglocke viermal geläutet, was das Ende der Seewache symbolisiert.
  5. Versenken der Urne: Die wasserlösliche Seeurne wird ins Meer gelassen. Dies kann mit einer zusätzlichen Geste, wie dem Streuen von Blumen oder Blütenblättern, begleitet werden.
  6. Gestaltung der Zeremonie: Die Trauergäste können wählen, ob sie die Urne mit einem Kranz schmücken möchten. Jedoch dürfen keine Kränze, große Blumensträuße oder andere Gebinde ins Wasser gegeben werden.
  7. Dokumentation des Bestattungsortes: Der Kapitän trägt die Koordinaten der Beisetzung in sein Logbuch ein und übergibt den Hinterbliebenen am Ende der Fahrt eine Abschrift, sodass sie den genauen Ort der Seebestattung nachvollziehen können.
  8. Kapazität der Beisetzungsschiffe: Abhängig von der Größe des Schiffes können bis zu 15 oder sogar bis zu 50 Trauergäste an der Zeremonie teilnehmen.
  9. Ort der Trauerfeier: Die Hinterbliebenen haben die Wahl, ob sie die Trauerfeier auf dem Beisetzungsschiff oder zu Hause gestalten möchten.

Die Seebestattung bietet eine einzigartige und berührende Art, Abschied zu nehmen, und wird von vielen als eine besonders würdevolle Art der letzten Ehre angesehen.

Wie lange dauert die Seebestattung?

Die Dauer einer Seebestattung kann variieren, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt. Obwohl der grundsätzliche Ablauf standardisiert ist, beeinflussen individuelle Aspekte und organisatorische Entscheidungen die Gesamtdauer.

Faktoren, die die Dauer einer Seebestattung beeinflussen:

  1. Fahrt zum Bestattungsort: Die Zeit, die benötigt wird, um vom Hafen zur Bestattungsstelle auf See zu gelangen, ist ein wesentlicher Faktor. Abhängig von der Entfernung des Bestattungsortes vom Hafen kann dies variieren.
  2. Ablauf der Zeremonie: Die Länge der Trauerrede, das Läuten der Schiffsglocke, das Versenken der Urne und eventuelle zusätzliche Rituale wie das Streuen von Blumen bestimmen ebenfalls die Dauer der Zeremonie.
  3. Sonderwünsche der Angehörigen: Individuelle Wünsche der Angehörigen, wie besondere musikalische Beiträge oder zusätzliche Reden, können die Dauer der Zeremonie verlängern.
  4. Wetterbedingungen: Die Wetterverhältnisse auf See können ebenfalls Einfluss auf die Dauer haben, da schlechtes Wetter die Fahrt zum Bestattungsort verzögern kann.
  5. Ort der Trauerfeier: Die Entscheidung, ob die Trauerfeier auf dem Schiff oder an Land stattfindet, kann ebenfalls Einfluss auf die Gesamtdauer haben.

Durchschnittliche Dauer:

  • Im Durchschnitt dauert eine Seebestattung nach dem Ablegen des Schiffes etwa zwei bis drei Stunden. Diese Zeit umfasst die Fahrt zur Bestattungsstelle, die Durchführung der Zeremonie und die Rückfahrt zum Hafen.

Die Reederei und das Bestattungsunternehmen können oft eine bessere Einschätzung der zu erwartenden Dauer geben, basierend auf ihren Erfahrungen und den spezifischen Bedingungen der geplanten Seebestattung.

Fragen und Antworten zur Seebestattung

Gibt es Beschränkungen für den Ort einer Seebestattung?

Ja, in Deutschland dürfen Seebestattungen nur auf offener See und mindestens drei Seemeilen entfernt von der Küste durchgeführt werden, was außerhalb der sogenannten Drei-Meilen-Zone liegt. Bestattungen in Binnengewässern sind nach deutschem Recht nicht gestattet.

Welche Zeitdauer ist für eine Seebestattung einzuplanen?

Die Dauer einer Seebestattung kann variieren. Vom Ablegen des Schiffes bis zur Rückkehr in den Hafen dauert es in der Regel zwischen zwei und drei Stunden. Je nach Entfernung des Beisetzungsgebiets und den Wetterbedingungen kann eine Seebestattung auch länger dauern.

Wie wird eine Seebestattung vollzogen?

Die Asche des Verstorbenen wird zunächst zu einer Reederei überführt und in eine wasserlösliche Urne umgefüllt. Bei der Zeremonie auf See spricht in der Regel die schiffsführende Person oder ein Zeremonienleiter einige Worte, bevor die Urne dann in das Meer gelassen wird. Anschließend umkreist das Schiff den Ort der Beisetzung, bevor es zur Rückfahrt antritt.

Was kennzeichnet eine Seebestattung?

Eine Seebestattung ist eine Bestattungsform, bei der die Asche des Verstorbenen auf offener See beigesetzt wird. Diese Art der Bestattung wird oft für Personen gewählt, die zu Lebzeiten eine enge Verbindung zum Meer oder zur Seefahrt hatten, obwohl dies keine zwingende Voraussetzung für die Wahl dieser Bestattungsart ist.

Erfordert eine Seebestattung die Kremation des Verstorbenen?

Ja, für eine Seebestattung ist eine vorherige Einäscherung des Verstorbenen erforderlich. Die Beisetzung auf dem Meer findet dann mit der Totenasche statt, die in einer speziell dafür vorgesehenen, biologisch abbaubaren Urne dem Wasser übergeben wird.

Wird bei einer Seebestattung die Asche ins Meer gestreut?

In Deutschland ist es nicht erlaubt, die Asche direkt ins Meer zu streuen. Bei einer Seebestattung wird die Asche in einer biologisch abbaubaren Urne beigesetzt. In einigen anderen Ländern kann das Verstreuen der Asche allerdings erlaubt sein, wie beispielsweise die Verstreuung der Asche auf dem Mittelmeer von Spanien aus oder in der niederländischen Nordsee.

Wie hoch sind die Kosten für eine Seebestattung?

Die Kosten für Seebestattungen können stark variieren und sind abhängig von verschiedenen Faktoren, wie dem gewählten Ort der Beisetzung, der weit vom Heimathafen entfernt sein kann. Insgesamt sind die Kosten einer Seebestattung oft niedriger als bei einer Erdbestattung, da langfristige Grabpflegekosten entfallen.

Wer ist für das Zu-Wasser-Lassen der Urne verantwortlich?

Traditionell obliegt es dem Kapitän oder der Kapitänin, die Urne auf respektvolle Weise zu Wasser zu lassen. Dies muss sorgsam und mit angemessener Geschwindigkeit geschehen. Angehörige können jedoch in Absprache mit der schiffsführenden Person und unter bestimmten Bedingungen den Vorgang selbst durchführen.

Welche Gegenstände dürfen bei einer Seebestattung ins Wasser gegeben werden?

Bei einer Seebestattung dürfen nur natürliche Materialien ins Meer geworfen werden, um den Verstorbenen zu ehren und die Umwelt zu schützen. Erlaubt sind Blumen und lose Blütenblätter. Auf Gegenstände wie Trauerkränze, Blumengebinde und Schleifen, die nicht natürlich abbaubar sind, sollte verzichtet werden.

Ist es möglich, die Stelle der Seebestattung später zu besuchen?

Ja, einige Reedereien bieten Gedenkfahrten zur Stelle der Seebestattung an, die es Angehörigen ermöglichen, gemeinsam die Beisetzungsstelle auf dem Meer zu besuchen. Diese Fahrten sind für alle Seebestattungen nahezu identisch, da sie sich nur wenige Meter voneinander unterscheiden.

Warum variieren die Kosten für Abfahrtshäfen bei Seebestattungen?

Die Kostenunterschiede für Abfahrtshäfen bei Seebestattungen resultieren aus verschiedenen Faktoren. Jedes Schiff hat einen Heimathafen, und zusätzliche Kosten können entstehen, wenn die Abfahrt von einem anderen Hafen gewünscht wird. Dies kann an kurzfristigen Liegegebühren oder an unterschiedlichen Hafengebühren liegen. Zudem muss das Schiff für die Beisetzung zum Wunschhafen und anschließend zurück zum Heimathafen fahren.

Können Seebestattungen an jedem Wochentag durchgeführt werden?

Grundsätzlich sind Seebestattungen von Montag bis Samstag möglich. Zusätzliche Kosten können allerdings für eine Beisetzung am Samstag anfallen, was im Vorfeld geklärt werden sollte.

Kann ein Wunschtermin für eine Seebestattung berücksichtigt werden?

Ein Wunschtermin für eine Seebestattung kann in der Regel nach Verfügbarkeit und unter Berücksichtigung des Ablaufs der Trauerfälle und der Beurkundung durch das Standesamt festgelegt werden. Es wird empfohlen, den Termin nach der Kremation zu vereinbaren, wenn ein genauer Termin dafür feststeht.

Was symbolisieren die Glockenschläge bei einer Seebestattung?

Die Glockenschläge bei einer Seebestattung, auch Glasen genannt, sind ein traditionelles Signal aus der Seefahrt, das die Wachzeiten an Bord eines Schiffes anzeigt. Vier Doppelschläge, also acht Glasen, markieren traditionell den Wechsel der Wache. Diese Glockenschläge werden auch als Symbol für den Übergang vom Leben in den Tod genutzt und sind daher bei Seebestattungen Teil der Zeremonie zur Ehrung des Verstorbenen und als Ausdruck des letzten Abschieds.

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