Plastination als neues Verfahren der Bestattung | Hinweise 2024

Die Plastination als Bestattungsform – kurz zusammengefasst

  • Definition: Die Plastination ist ein Prozess zur Konservierung von Körpern oder Körperteilen, bei dem Wasser und Fette durch Kunststoffe ersetzt werden.
  • Prozessschritte: Umfasst Fixierung, Entwässerung, Imprägnierung mit Kunststoff und anschließende Härtung.
  • Ergebnis: Erzeugt geruchlose, dauerhaft haltbare Präparate, die anatomische Strukturen detailgetreu darstellen.
  • Kosten und Anwendung: Kosten variieren je nach Größe des Präparats; genutzt in medizinischer Ausbildung, Forschung und Ausstellungen.
  • Alternativen: Andere Konservierungsmethoden wie Einlegen in Alkohol sind weniger dauerhaft; Plastination kann auch als Bestattungsmethode dienen.

Die Plastination ist eine recht neue Form der Bestattung

Die Plastination ist ein einzigartiges und innovatives Verfahren zur Konservierung von Körpern, das sowohl in der medizinischen Forschung als auch in der Bestattungsindustrie Anwendung findet. Hier erhalten Sie einen umfassenden Überblick über dieses Verfahren, seine Geschichte, die Herstellungsmethode und die damit verbundenen Kosten.

Die Plastination ist eine neue Bestattungsform
Die Plastination ist eine neue Bestattungsform

Was ist Plastination?

Die Plastination ist ein Verfahren, das von Dr. Gunther von Hagens in den 1970er Jahren entwickelt wurde. Es ermöglicht die langfristige Konservierung von Körpern oder Körperteilen, indem Wasser und lösliche Fette aus dem Gewebe entfernt und durch Kunststoffe, wie Silikon, Epoxy oder Polyester, ersetzt werden.

Das Ergebnis ist ein geruchloses, haltbares und vollständig konserviertes Präparat, das die feinen anatomischen Strukturen detailgetreu erhält.

Plastination im Überblick

Das Plastinationsverfahren ist eine hochentwickelte Methode zur Konservierung biologischer Präparate, die eine detaillierte und dauerhafte Darstellung anatomischer Strukturen ermöglicht. Hier ist ein Überblick über die einzelnen Phasen dieses Prozesses:

1. Fixierung:

  • Ziel ist es, den biologischen Verfall zu stoppen und die Körperstruktur zu erhalten.
  • Das Gewebe oder der ganze Körper wird in eine Formalinlösung eingelegt, die Bakterien abtötet und Zersetzung verhindert.
  • Bei ganzen Körpern wird das Formalin durch Injektion in das Gefäßsystem eingeführt, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten.

2. Entwässerung und Entfettung:

  • Das Gewebe wird in ein kaltes Acetonbad getaucht, das Wasser und Fette aus dem Gewebe entfernt.
  • Aceton ist sowohl wasser- als auch fettlöslich und ersetzt die natürlichen Flüssigkeiten im Gewebe.
  • Dieser Prozess kann mehrere Wochen bis Monate dauern.

3. Imprägnierung:

  • In dieser Phase wird das Präparat in ein Bad aus flüssigem Kunststoff gelegt, meist Silikon, Epoxyd oder Polyester.
  • Der Prozess findet in einer Vakuumkammer statt, wodurch das Aceton verdampft und der Kunststoff in das Gewebe eindringt.

4. Härtung:

  • Der flüssige Kunststoff im Gewebe wird durch verschiedene Methoden wie Gas, Hitze oder UV-Licht gehärtet.
  • Das Ergebnis ist ein trockenes, geruchsneutrales und dauerhaft haltbares Plastinat.

Die Dauer des Plastinationsprozesses variiert je nach Größe und Komplexität des Präparats und kann von mehreren Monaten bis zu einem Jahr reichen. Das fertige Plastinat dient dann als wertvolles Lehrmittel in der medizinischen Ausbildung, in der Forschung oder als Ausstellungsstück in der Öffentlichkeit.

Welche Alternativen und Möglichkeiten der Plastination gibt es?

Alternative Verfahren zur Herstellung von Präparaten und die Plastination bieten unterschiedliche Ansätze in der Konservierung von biologischem Material:

Alternative Konservierungsmethoden:

  • Einlegen in Alkohol: Diese traditionelle Methode wird häufig für kleinere biologische Proben verwendet. Sie ist jedoch weniger dauerhaft als die Plastination und erfordert kontinuierliche Wartung und Pflege. In der Regel wird diese Methode nicht bei menschlichen Körpern angewendet.

Kosten der Plastination:

  • Die Kosten für die Plastination variieren je nach Art und Umfang des zu plastinierenden Objekts. Sie können von einem vierstelligen Betrag für kleinere Proben bis zu einem fünfstelligen Betrag für größere und komplexere Projekte reichen.

Plastination als Bestattungsmethode:

  • Obwohl ungewöhnlich, kann die Plastination auch als eine Form der Bestattung betrachtet werden. Sie erlaubt eine dauerhafte Erhaltung des Körpers und bietet eine einzigartige Perspektive auf den menschlichen Körper.
  • Eine schriftliche Willenserklärung zu Lebzeiten oder der Abschluss eines entsprechenden Vertrags ist notwendig, um die Plastination als Bestattungsmethode zu wählen.

Ausstellungen mit Plastination:

  • Ausstellungen wie „Körperwelten“ haben weltweit Millionen von Besuchern angezogen. Sie bieten Einblicke in die Komplexität und Schönheit des menschlichen Körpers, die durch andere Methoden nicht möglich sind.
  • Diese Ausstellungen haben zur Popularität und zum Verständnis der Plastination beigetragen.

Die Plastination stellt somit ein faszinierendes und innovatives Verfahren dar, das sowohl in der medizinischen Ausbildung als auch in der Öffentlichkeit großes Interesse geweckt hat. Durch ihre Dauerhaftigkeit und Präzision bietet sie einzigartige Möglichkeiten, die menschliche Anatomie zu studieren und zu präsentieren.

Fragen zur Plastination

Was versteht man unter einem Plastinat?

Ein Plastinat ist ein durch Plastination konservierter Körper oder Körperteil.

Wer hat die Plastination entwickelt?

Die Methode der Plastination wurde von Dr. Gunther von Hagens in den 1970er Jahren entwickelt.

Wie hoch sind die Kosten für eine Plastination?

Die Kosten für eine Plastination können stark variieren und sind typischerweise im höheren Preisbereich angesiedelt.

Kann Plastination als eine Art der Bestattung angesehen werden?

Obwohl ungewöhnlich, kann Plastination in einigen Fällen als Bestattungsmethode betrachtet werden.

Sind plastinierte Präparate Teil öffentlicher Ausstellungen?

Ja, Ausstellungen wie “Körperwelten” zeigen plastinierte menschliche Präparate und ziehen weltweit Millionen Besucher an.

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