Hinduistische Bestattung in Deutschland | Kosten und Ablauf 2024

Bestattung im Hinduismus kurz zusammengefasst

  • Kernprinzipien: Hinduismus basiert auf Samsara (Reinkarnation), Karma (Ursache und Wirkung von Handlungen) und Brahma Nirwana (höchste spirituelle Erleuchtung und Befreiung vom Kreislauf der Wiedergeburt).
  • Tod und Seele: Tod wird als Übergang und Chance zur Befreiung (Moksha) aus dem Wiedergeburtszyklus gesehen. Die Seele (Atman) ist unsterblich und durchläuft diesen Zyklus.
  • Bestattungsrituale: Zentral ist die Feuerbestattung, um die Rückkehr des Atman zum kosmischen Bewusstsein zu erleichtern. Regionale und kastenbedingte Unterschiede prägen die Bestattungspraktiken.
  • Einäscherung: Einäscherung ist wichtig zur Freisetzung der Seele, historisch und spirituell verbunden mit dem Ganges. Antyesti (Verbrennungszeremonie) sollte idealerweise am Todestag stattfinden.
  • Bestattung in Deutschland: Hinduistische Bestattungen passen sich deutschen Gesetzen an, mit Kremationen in Krematorien und optionaler Überführung der Asche ins Ausland oder Bestattung auf überkonfessionellen Friedhöfen.

Bestattung im Hinduismus – Tradition und Rituale

Der Hinduismus ist eine der ältesten und drittgrößte Religion der Welt mit fast einer Milliarde Anhängern, hauptsächlich in Indien, seinem Ursprungsland. Die Lehren und Praktiken des Hinduismus sind vielfältig und variieren regional sowie zwischen den verschiedenen Konfessionen, aber einige grundlegende Glaubensvorstellungen sind weitgehend gemeinsam.

Die Einäscherung oder Feuerbestattung ist die traditionellste Bestattungsform im Hinduismus
Die Einäscherung oder Feuerbestattung ist die traditionellste Bestattungsform im Hinduismus

Was zeichnet den Hinduismus aus?

Der Hinduismus baut grundsätzlich auf 3 Kernprinzipien auf:

  • Samsara (Reinkarnation): Im Zentrum des hinduistischen Glaubens steht die Vorstellung von Samsara, dem sich ständig wiederholenden Zyklus aus Tod und Wiedergeburt. Diese Wiedergeburt wird als eine kontinuierliche Reise der Seele gesehen, die sich über viele Lebensformen erstreckt.
  • Karma: Das Konzept von Karma ist ein zentraler Aspekt des Hinduismus. Es beschreibt das Prinzip von Ursache und Wirkung, wobei jede Handlung – positiv oder negativ – die Zukunft eines Individuums beeinflusst. Karma wird als entscheidend dafür angesehen, in welcher Form und Lebensumständen eine Person wiedergeboren wird.
  • Brahma Nirwana: Das ultimative Ziel im Hinduismus ist das Erreichen von Brahma Nirwana, der Verschmelzung des menschlichen Lebens mit Brahma, der ewigen Wirklichkeit. Diese höchste Stufe spiritueller Erleuchtung wird erreicht, indem man sinnlichen Begierden entsagt, achtsam bleibt und ein reines, ethisch einwandfreies Leben führt. Es ist ein Zustand der Befreiung von Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburt.

Diese Grundprinzipien des Hinduismus prägen auch die Sterberituale und Bestattungspraktiken, die sich auf die Vorbereitung der Seele für die nächste Stufe ihrer Reise im Samsara konzentrieren und oft darauf ausgerichtet sind, gute Karma für die Verstorbenen zu fördern und ihnen dabei zu helfen, dem Zyklus der Wiedergeburt näher zu kommen.

Welche Bedeutung hat der Tod im Hinduismus?

Im Hinduismus hat der Tod eine tiefgreifende spirituelle Bedeutung, die eng mit dem Glauben an die Seele (Atman) und den Kreislauf der Wiedergeburt (Samsara) verbunden ist.

Der Tod und die Seele im Hinduismus

  • Atman: Im Hinduismus wird geglaubt, dass Atman, die Seele, in jedem Lebewesen existiert. Diese Seele ist unsterblich und durchläuft den Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt.
  • Befreiung (Moksha): Der Tod wird nicht als Ende, sondern als Übergang zu einem neuen Dasein und als Möglichkeit zur Befreiung (Moksha) aus dem Zyklus der Wiedergeburt gesehen. Es ist eine Gelegenheit für die Seele, näher an die endgültige Befreiung zu gelangen oder sogar in das Brahma Nirwana einzugehen.

Bestattungsrituale im Hinduismus

  • Feuerbestattung: Die häufigste Bestattungsform im Hinduismus ist die Feuerbestattung. Dabei wird der Körper verbrannt, um die Rückkehr des Atman zum kosmischen Bewusstsein oder Brahman zu erleichtern. Die Vorstellung dabei ist, dass durch das Verbrennen des Körpers die Seele befreit wird.
  • Regionale und kastenbedingte Unterschiede: Bestattungsrituale variieren je nach Region, Gemeinschaft und Kaste. Einige Rituale können sehr spezifisch und komplex sein, abhängig von den lokalen Bräuchen und Traditionen.
  • Trauerrituale: Obwohl der Tod als Befreiung angesehen wird, ist der Ausdruck von Trauer bei Hinterbliebenen dennoch verbreitet und akzeptiert. Trauerrituale können Gebete, Gesänge und verschiedene Zeremonien umfassen, die der verstorbenen Seele auf ihrer Reise helfen sollen.

Die Idee, dass der Schädel geöffnet wird, um das Atman herauszulösen, ist allerdings kein allgemein anerkanntes oder praktiziertes Ritual im Hinduismus. Die Feuerbestattung und die damit verbundenen Rituale stehen im Vordergrund der hinduistischen Bestattungspraktiken.

Insgesamt betrachtet der Hinduismus den Tod als einen wichtigen Teil des Lebenszyklus, wobei der Fokus auf der spirituellen Reise der Seele und ihrer letztendlichen Befreiung liegt.

Die Einäscherung im Hinduismus

Die Einäscherung spielt im Hinduismus eine zentrale Rolle und wird aus mehreren religiösen und spirituellen Gründen bevorzugt:

Freisetzung der Seele (Atman)

Nach hinduistischem Glauben dient der physische Körper nur als vorübergehende Hülle für die Seele. Nach dem Tod wird der Körper als zwecklos angesehen, und die Einäscherung wird als der effektivste Weg gesehen, um die Seele freizusetzen. Dadurch wird der Übergang der Seele in den nächsten Lebenszyklus, die Reinkarnation, erleichtert.

Historische und spirituelle Bedeutung des Ganges

Der Fluss Ganges hat im Hinduismus eine hohe spirituelle Bedeutung. Er wird als heilig angesehen und soll die Fähigkeit haben, die Sünden der Verstorbenen zu reinigen und sie näher an das endgültige spirituelle Ziel, das Brahma Nirwana, zu bringen. Daher ist die Beisetzung der Asche im Ganges ein angestrebtes Ritual, und viele Hindu-Einäscherungen finden in der Nähe dieses Flusses statt.

Antyesti (traditionelle Verbrennungszeremonie)

Die traditionelle hinduistische Verbrennungszeremonie, bekannt als Antyesti, sollte idealerweise am Todestag stattfinden. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, die Seele so schnell wie möglich freizusetzen.

Ablauf zwischen Tod und Beisetzung

In der Zeit zwischen dem Tod und der Einäscherung bleibt der Leichnam in der Regel im Haus der Familie. Die Einäscherung erfolgt meist innerhalb von 24 Stunden nach dem Tod, was eine Einbalsamierung überflüssig macht. Während dieser Zeit ist es üblich, dass Familie und Freunde zusammenkommen, um Trauer zu zeigen und den Hinterbliebenen ihre Anteilnahme auszusprechen.

In Indien ist die hinduistische Einäscherung die verbreitetste Bestattungsform, obwohl das Land eine religiöse Vielfalt aufweist, einschließlich einer großen muslimischen Gemeinschaft, die ihre eigenen Bestattungsbräuche hat. Der Hinduismus, mit seiner einzigartigen Sichtweise auf Leben, Tod und Wiedergeburt, beeinflusst somit maßgeblich die Bestattungspraktiken in Indien.

Welche Bestattungsrituale gibt es im Hinduismus?

Hinduistische Bestattungsrituale sind tief verwurzelt in den Traditionen und Glaubensüberzeugungen des Hinduismus. Diese Rituale sind nicht nur Ausdruck des Respekts für den Verstorbenen, sondern auch Mittel zur Unterstützung der Seele auf ihrem Weg zur nächsten Wiedergeburt oder zur endgültigen Befreiung (Moksha). Einige der zentralen Bestattungsrituale im Hinduismus umfassen:

  1. Waschen des Körpers: Der Körper des Verstorbenen wird traditionell mit Ghee (geklärter Butter), Honig, Milch und Joghurt gewaschen. Dieser Akt der Reinigung ist symbolisch für die Vorbereitung der Seele auf ihre Reise.
  2. Auftragen von ätherischen Ölen: Auf den Kopf des Verstorbenen werden ätherische Öle aufgetragen, wobei traditionell Kurkuma für Frauen und Sandelholz für Männer verwendet wird. Dies dient der weiteren rituellen Reinigung und Ehrung des Verstorbenen.
  3. Ausrichtung des Körpers: Die Handflächen werden in eine Gebetshaltung gebracht und die großen Zehen zusammengebunden. Diese Position soll dem Körper Ruhe und Würde verleihen.
  4. Ankleiden des Verstorbenen: Der Verstorbene wird entweder mit eleganter, oft moderner Kleidung angekleidet oder traditionell in ein weißes Laken eingewickelt. Die Farbe Weiß symbolisiert Reinheit und ist im Hinduismus die traditionelle Trauerfarbe.
  5. Blumengirlande und Pinda: Eine Girlande aus Blumen wird um den Verstorbenen gelegt, und “Pinda” (Totenkuchen) wird als Opfergabe dargebracht. Diese Elemente sind Ausdrücke der Ehrung und des Abschieds.
  6. Aufstellen einer Lampe: Eine Lampe wird in der Nähe des Kopfes des Verstorbenen aufgestellt, was das Licht symbolisiert, das die Seele auf ihrem Weg leiten soll.

Diese Rituale werden in der Regel von einem hinduistischen Priester oder dem ältesten Sohn des Verstorbenen geleitet. Sie dienen dazu, den Verstorbenen würdevoll zu verabschieden und seine Seele auf dem Weg zur nächsten Existenz oder zur Befreiung zu unterstützen. Die Rituale können regional variieren und sind oft von lokalen Bräuchen und Traditionen geprägt.

Wie ist der Ablauf einer hinduistischen Bestattung?

Eine hinduistische Bestattung ist ein tiefgründiger Prozess, der spirituelle Bedeutung hat und sich durch besondere Rituale auszeichnet. Diese Rituale können je nach Kaste, Region und gesellschaftlichem Status variieren. Hier ist ein beispielhafter Ablauf einer hinduistischen Beerdigung:

  1. Abschied vom Verstorbenen: Nach der rituellen Reinigung des Körpers haben die Angehörigen die Möglichkeit, sich vom Verstorbenen zu verabschieden. Dabei ist es wichtig, den Verstorbenen nicht zu berühren, um die rituelle Reinheit zu wahren.
  2. Überführung zum Verbrennungsplatz: Der Verstorbene wird, mit den Füßen voran, zum Verbrennungsplatz getragen. Während der Überführung rezitieren die Trauernden Gebete, um die Seele des Verstorbenen auf ihrer Reise zu unterstützen.
  3. Durchführung der Zeremonie (Mukhagni): Die Einäscherungszeremonie wird von Familienmitgliedern und einem Hindu-Priester durchgeführt. Bei der Mukhagni-Zeremonie entzündet traditionell der älteste Sohn das Feuer. In modernen Beerdigungen können auch Frauen an der Zeremonie teilnehmen.
  4. Einäscherung des Verstorbenen: Der erstgeborene Sohn entzündet das Feuer zur Kremation, wobei bei Frauen das Feuer am Fußende und bei Männern am Kopfende entfacht wird. In einigen Traditionen wird der Kopf des Verstorbenen geöffnet, um das Entweichen der Seele zu erleichtern, obwohl dies nicht in allen hinduistischen Gemeinschaften praktiziert wird.
  5. Verstreuen der Asche: Nach der Einäscherung wird die Asche des Verstorbenen in einem heiligen Gewässer verstreut, traditionell im Ganges in Indien. Dieser Akt symbolisiert die Rückkehr der Seele zur Natur und ihre Reinigung.
  6. Trauerzeit: Die Trauerzeit dauert in der Regel 10 bis 30 Tage. Während dieser Zeit vermeiden es die Angehörigen, heilige Stätten wie Tempel zu besuchen, um eine Zeit der Reflexion und des Gedenkens zu wahren.

Hinduistische Bestattungen sind geprägt von einer Mischung aus Respekt, Trauer und der Hoffnung auf Befreiung und Wiedergeburt der Seele, und sie reflektieren die tiefen spirituellen Überzeugungen des Hinduismus.

Worauf wird bei einer einer hinduistischen Bestattung Wert gelegt?

Die Dauer einer hinduistischen Beerdigung und die angemessene Kleiderordnung sowie die Frage nach Grabgeschenken sind wichtige Aspekte, um diese tiefgründigen Zeremonien zu verstehen und respektvoll teilnehmen zu können.

Dauer der Beerdigung

  • Die Länge einer hinduistischen Trauerfeier kann variieren, ist aber in der Regel relativ kurz und dauert oft nicht länger als 30 Minuten. Die genaue Dauer hängt von den individuellen Wünschen der Familie des Verstorbenen und den spezifischen Riten ab, die durchgeführt werden.

Kleiderordnung bei einer hinduistischen Bestattung

  • Farbe: Im Hinduismus wird Weiß als Trauerfarbe angesehen, und es ist üblich, dass sowohl Männer als auch Frauen in Weiß gekleidet zur Beerdigung kommen. Schwarz wird im Allgemeinen als unpassend betrachtet.
  • Kleidungsstil: Eine Kopfbedeckung ist normalerweise nicht erforderlich. Offene Schuhe sind akzeptabel, und Frauen sollten darauf achten, sich konservativ zu kleiden, was bedeutet, dass Arme und Knie bedeckt sein sollten.

Grabgeschenke und Mahlzeiten

  • Grabgeschenke: Im Hinduismus ist es nicht üblich, Geschenke oder Blumen zu einer Beerdigung mitzubringen. Der Fokus liegt eher auf den rituellen Handlungen und Gebeten zur Unterstützung der Seele des Verstorbenen.
  • Mahlzeiten: Ein gemeinschaftliches Mahl, wie es in einigen anderen Kulturen üblich ist, gehört nicht zu den Trauerritualen im Hinduismus.

Diese Bräuche spiegeln die tiefen spirituellen Überzeugungen und Traditionen des Hinduismus wider, bei denen die Ehrung der Seele des Verstorbenen und die Unterstützung ihres Übergangs im Mittelpunkt stehen.

Trauerzeit im Hinduismus

Die Trauerzeit im Hinduismus nach einer Bestattung ist eine Phase intensiver spiritueller und ritueller Aktivität, die darauf abzielt, die Seele des Verstorbenen auf ihrer Reise zu unterstützen und den Hinterbliebenen zu helfen, ihren Verlust zu verarbeiten.

Umgang mit Trauer im Hinduismus

  • Ausdruck von Trauer: Während des Bestattungsrituals selbst wird von den Angehörigen oft erwartet, dass sie ihre Trauer kontrollieren und nicht weinen, um die Seele des Verstorbenen nicht zu stören. Nach der Beerdigung ist jedoch der Ausdruck von Trauer zulässig und wird in verschiedenen Formen gezeigt, wie zum Beispiel das Rasieren des Kopfes bei Söhnen als Zeichen der Trauer um ein verstorbenes Elternteil.

Trauerzeit und Rituale

  • Dauer: Die Trauerzeit im Hinduismus dauert traditionell zwischen 10 und 30 Tagen. In dieser Zeit tragen die Angehörigen weiße Kleidung als Zeichen der Trauer.
  • Besuche: Während der Trauerzeit sind Besucher willkommen, um ihre Anteilnahme auszudrücken und die Familie zu unterstützen.
  • Preta-karma am 13. Tag: Am 13. Tag nach dem Tod findet die Preta-karma-Zeremonie statt. Diese Rituale sollen helfen, die Seele des Verstorbenen für die nächste Reinkarnation vorzubereiten und zu befreien.
  • Jahrestag (Shraddha): Am ersten Jahrestag des Todes hält die Familie eine Gedenkzeremonie namens Shraddha ab. Diese Zeremonie dient dazu, das Leben des Verstorbenen zu ehren und seine Seele auf ihrem Weg zu unterstützen.

Diese Praktiken reflektieren die tiefe spirituelle Auseinandersetzung mit dem Tod im Hinduismus und die fortwährende Verbundenheit mit den Verstorbenen. Sie sind Ausdruck der Überzeugung, dass der Tod nicht das Ende, sondern ein wichtiger Übergang im ewigen Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt ist.

Wie verlaufen hinduistische Bestattungen in Deutschland?

Hinduistische Bestattungen in Deutschland stellen für die hier lebenden Hindus eine Herausforderung dar, da sie sich an die lokalen Bestattungsgesetze und -gegebenheiten anpassen müssen, die sich von den traditionellen Praktiken in Indien unterscheiden können.

Anpassungen an deutsche Bestattungsgesetze

  • Kremation in Deutschland: Aufgrund strikter Bestattungsgesetze in Deutschland, die beispielsweise offene Feuerbestattungen verbieten, erfolgt die Kremation oft in einem Krematorium. Dies steht im Einklang mit dem hinduistischen Brauch der Einäscherung, auch wenn die traditionelle Art der Verbrennung nicht möglich ist.
  • Teilnahme an der Einäscherung: Viele deutsche Krematorien bieten die Möglichkeit, dass Angehörige bei der Einäscherung zugegen sein können. So können der älteste Sohn oder andere Familienmitglieder aktiv an der Zeremonie teilnehmen, beispielsweise durch das Betätigen eines Knopfes, um den Sarg in den Ofen zu fahren.

Alternative Bestattungsmöglichkeiten in Deutschland

  • Überführung ins Ausland: Viele Hindus entscheiden sich für die Überführung der Asche ins Ausland, um dort traditionelle Rituale durchzuführen. Dies kann allerdings mit hohen Kosten verbunden sein.
  • Bestattung auf überkonfessionellen Friedhöfen: Wenn eine Überführung ins Ausland nicht gewünscht oder möglich ist, können Hindus ihre Verstorbenen auf überkonfessionellen Friedhöfen in Deutschland bestatten.
  • Seebestattungen: Eine Seebestattung in der Ostsee oder Nordsee kann eine alternative Option sein, die dem Wunsch entspricht, die Asche in den natürlichen Kreislauf zurückzuführen.

Insgesamt versuchen hinduistische Gemeinschaften und Bestattungsunternehmen in Deutschland, die traditionellen Rituale und Bräuche so weit wie möglich zu respektieren und umzusetzen, während sie sich gleichzeitig an die gesetzlichen Rahmenbedingungen anpassen.

Fragen zur hinduistischen Bestattung – FAQ 2024

Warum müssen Bestattungen im Hinduismus so schnell nach dem Tod stattfinden?

Im Hinduismus wird geglaubt, dass der physische Körper die Seele daran hindern kann, ihre Reise nach dem Tod fortzusetzen. Deshalb bevorzugen die Angehörigen eine zeitnahe Bestattung, in der Regel innerhalb von 24 Stunden, um die Seele des Verstorbenen auf ihrer Reise nicht zu behindern.

Wie lange dauert die Trauerzeit im Hinduismus?

Die Trauerzeit im Hinduismus ist meist eine 13-tägige Periode, in der Trauer und Gedenken stattfinden. Während dieser Zeit kommen Verwandte und Freunde zusammen, um ihr Beileid auszudrücken. Die Dauer der Trauerzeit kann allerdings variieren, üblicherweise liegt sie zwischen 10 und 30 Tagen.

Warum ist der Fluss Ganges für hinduistische Bestattungen so bedeutend?

Für hinduistische Einäscherungen ist das Ufer des Ganges in Indien ein sehr bedeutender Ort. Es wird geglaubt, dass die Einäscherung am Ganges es der Seele des Verstorbenen erleichtert, aus dem Zyklus von Tod und Wiedergeburt auszubrechen. Daher ist der Fluss ein zentraler Punkt für Rituale und Zeremonien im Zusammenhang mit dem Lebensende.

Was trägt man zu einer hinduistischen Bestattung?

Im Hinduismus wird üblicherweise weiße Kleidung getragen, um Respekt zu zeigen und Trauer auszudrücken. Es wird als unangemessen angesehen, schwarze Kleidung zu tragen, wie es in vielen anderen Kulturen üblich ist. Die Kleidung sollte konservativ sein und sowohl Knie als auch Arme bedecken.

Werden bei einer hinduistischen Bestattung Blumen mitgebracht?

Nein, es ist nicht üblich, bei hinduistischen Bestattungen Blumen oder Geschenke mitzubringen. Der Fokus liegt auf rituellen Gesängen und Gebeten, die während der Zeremonie rezitiert werden.

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