Erdbestattung in Deutschland | Der große Ratgeber 2025
Das Wichtigste zur Erdbestattung kurz zusammengefasst
- Definition: Bei Erdbestattungen wird der Leichnam des Verstorbenen in einem Sarg auf einem Friedhof beigesetzt.
- Grabarten: Es gibt verschiedene Grabarten zur Auswahl, die sich für Erdbestattungen eignen.
- Individualisierung: Bestattungen, einschließlich Erdbestattungen, werden heutzutage immer individueller gestaltet.
- Kosten: Aufgrund dieser Individualisierung variieren die Kosten und können nicht pauschal angegeben werden. Um eine erste Kosteneinschätzung zu erhalten, kann ein Bestattungsplaner genutzt werden. Die Preise für eine Erdbestattung, inklusive aller erforderlichen Bestattungsdienstleistungen, Sarg und Grabgebühren, beginnen bei etwa 3.500 Euro und können bis über 25.000 Euro ansteigen.
Was ist die Erdbestattung?
Bei einer traditionellen Erdbestattung wird der Leichnam einer verstorbenen Person in einem Sarg in die Erde überführt (Sargbestattung), wobei der Sarg auf einem Friedhof in ein Grab hinabgelassen wird, was auch als Beerdigung bezeichnet wird. Üblicherweise ist der Sarg aus Holz oder einem anderen biologisch abbaubaren Material gefertigt. Gräber können als Wahl- oder Reihengrabstätten kategorisiert werden, und üblicherweise findet im Rahmen der Beerdigung eine Trauerfeier statt.
In Deutschland sind etwa 30% aller Bestattung traditionelle Erdbestattungen im Sarg. Gemäß den deutschen Bestattungsgesetzen kann eine Erdbestattung ausschließlich auf Friedhöfen durchgeführt werden.
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Begriffsklärung Erdbestattung
- Der Ausdruck „Beerdigung“ ist im alltäglichen Sprachgebrauch weit verbreitet und bezieht sich streng genommen ausschließlich auf die Erdbestattung. Allerdings wird das Wort oft als genereller Begriff für alle Arten von Bestattungen verwendet.
Fristen bei Erdbestattungen
- In Deutschland gibt es keine einheitlichen Bestimmungen bezüglich der Fristen zwischen dem Zeitpunkt des Todes und der Durchführung der Erdbestattung. Die vorgegebenen Fristen variieren je nach Bundesland zwischen 4 und 12 Tagen nach dem Tod.
- Dies bedeutet, dass die Zeit für die Planung und Durchführung einer Beerdigung begrenzt ist. Um die Organisation und Finanzierung einer Erdbestattung zu erleichtern und den Wünschen des Verstorbenen gerecht zu werden, kann eine Bestattungsvorsorge getroffen werden. Dies entlastet die Hinterbliebenen sowohl emotional als auch finanziell und stellt sicher, dass die Wünsche des Verstorbenen berücksichtigt werden.
Kosten für ein Begräbnis
Die herkömmliche Erdbestattung gehört zu den kostenintensiveren Formen der Bestattung, da sowohl die Anschaffung eines Sargs als auch das Öffnen und Schließen des Grabes finanziell aufwendiger sind als bei einer Urnenbeisetzung.
Die Gesamtkosten für ein Begräbnis können erheblich schwanken, abhängig von der Region und der ausgewählten Art des Grabes. Insbesondere bei Erdgräbern müssen Sie mit höheren Kosten für die Grabpflege und zusätzlichen Friedhofsgebühren rechnen. Über die Jahre der Grabnutzung können sich insbesondere die Ausgaben für die Bepflanzung des Grabes summieren.
Zudem entscheiden sich die Hinterbliebenen häufig für die Aufstellung eines Grabsteins. Die spezifischen Merkmale und Details dieses Grabmals haben ebenfalls Einfluss auf die Gesamtkosten der Erdbestattung.
Es ist daher ratsam, sich ausreichend Zeit zu nehmen und Angebote von verschiedenen Bestattern zu vergleichen. Die Preise für Erdbestattungen können erheblich differieren, daher lohnt ein genauer Vergleich.
Wie setzen sich die Kosten für die Erdbestattung zusammen?
Eine Erdbestattung kann unterschiedliche Kosten verursachen, die sich aus verschiedenen Dienstleistungen und Materialien zusammensetzen. Zu diesen Leistungen gehören die Dienste des Bestatters, der Sarg, Friedhofsgebühren, langfristige Grabgestaltung und Grabpflege.
Im Durchschnitt belaufen sich die durchschnittlichen Kosten in Deutschland für eine schlichte, unbegleitete Erdbestattung auf etwa 3.750 Euro. In dieser Kostenschätzung sind Ausgaben für den Sarg, einen Erdreihengrabplatz, die Beisetzungsgebühr und weitere Basis-Bestattungsleistungen inbegriffen.
Die Bestattungskosten können natürlich regional deutlich variieren. Je nach Ort und Bestattungsunternehmen können die Preise für ähnliche Leistungen unterschiedlich ausfallen. Außerdem können optionale Leistungen und persönliche Entscheidungen der Hinterbliebenen, wie spezielle Programmpunkte bei der Trauerfeier, eine besondere Sargauswahl oder die Organisation eines Leichenschmauses, zusätzliche Kosten mit sich bringen.
Trotzdem gibt es gewisse unvermeidbare Kosten, die durch gesetzliche Vorschriften und Standards vorgegeben sind, etwa für den Transport des Verstorbenen oder für einen Sarg, der bestimmten Anforderungen entsprechen muss. Solche unvermeidbaren Kosten sollten bei der Planung stets berücksichtigt werden.
Kostenbeispiel für eine Erdbestattung
Für eine verbesserte Kostentransparenz bezüglich Erdbestattungen präsentieren wir Ihnen ein beispielhaftes Angebot. Es ist wichtig zu beachten, dass die nachfolgenden Zahlen rein exemplarisch sind, da tatsächliche Kosten je nach Dienstleister, Region und ausgewählten Leistungen erheblich variieren können.
Eine Erdbestattung, die sämtliche benötigte Dienstleistungen, den Sarg, einen Erdreihengrabplatz und die Beisetzung umfasst, kann Kosten von mindestens 3.750 € verursachen, wobei der Betrag in manchen Fällen bis zu rund 20.000 Euro ansteigen kann.
Hier ist eine beispielhafte Aufstellung der Kosten für eine Erdbestattung, sowohl mit als auch ohne Trauerfeier. Bitte beachten Sie, dass in diesem Beispiel die Friedhofsgebühren nicht inbegriffen sind, da diese von den lokalen Trägern festgelegt werden.
Mit Trauerfeier in einem Erdwahlgrab:
- Bestattungsleistungen: (wie oben): ca. 1.280 Euro
- Sarg: (Schlichtes Modell): ca. 640 Euro
- Beisetzung: (Festliche Gestaltung der Trauerfeier): ca. 390 Euro
- Trauerstrauß: (in gedeckten Farben): ca. 60 Euro
- Beisetzungsort: (z.B. Französischer Friedhof I): ca. 2.500 Euro
- Gesamtbetrag (inkl. MwSt.): ca. 4.870 Euro
Ohne Trauerfeier in einem Erdreihengrab:
- Bestattungsleistungen: (Beratung, Organisation, Überführung, Versorgung, formale Aufgaben, Einäscherung mit zweiter Leichenschau, Gebühren und Kremationssarg): ca. 1.280 Euro
- Sarg: (Schlichtes Modell): ca. 640 Euro
- Beisetzungsort: (z.B. Französischer Friedhof I): ca. 1.500 Euro
- Gesamtbetrag (inkl. MwSt.): ca. 3.420 Euro
Dieses Kostenschema gibt einen Überblick, was Sie ungefähr erwarten können, bietet jedoch keine garantierten Preise. Für präzise und verbindliche Kostenvoranschläge sollten Sie sich direkt an einen Bestattungsdienstleister oder Friedhof in Ihrer Region wenden.
Für eine bessere Übersicht hier nochmal in tabellarischer Form:
Mit Trauerfeier in einem Erdwahlgrab | Ohne Trauerfeier in einem Erdreihengrab | |
---|---|---|
Bestattungsleistungen | ca. 1.280 Euro | ca. 1.280 Euro |
Sarg | ca. 640 Euro | ca. 640 Euro |
Beisetzung | ca. 390 Euro | – |
Trauerstrauß | ca. 60 Euro | – |
Beisetzungsort | ca. 2.500 Euro | ca. 1.500 Euro |
Gesamtbetrag (inkl. MwSt.) | ca. 4.870 Euro | ca. 3.420 Euro |
Übersicht der variablen Kosten einer Erdbestattung
Eine traditionelle Erdbestattung im Sarg zählt oftmals zu den kostenintensiveren Formen der Beisetzung, wobei die spezifischen Ausgaben stark je nach Region, ausgewählter Grabart und individuellen Präferenzen schwanken können.
- Sargkosten: Aufgrund der gesetzlichen Sargpflicht sind Särge unverzichtbar für Erdbestattungen. Diese sind in vielfältigen Formen, Farben, und Stilen erhältlich, wodurch die Preisspanne breit gefächert ist. Die Materialien reichen von Kiefern-, Eichen-, Mahagoni-, Pappel- bis zu Kirschbaumholz, und Details wie Schnitzereien, Verzierungen und besondere Griffe beeinflussen ebenfalls den Preis. Ein einfacher Kiefernsarg kann beispielsweise zwischen 640 und 1.200 Euro kosten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Särge individuell zu gestalten, um den Vorstellungen und Wünschen der Angehörigen zu entsprechen.
- Grabstein: Ein Grabstein ist nicht zwingend notwendig, trägt jedoch zur individuellen Gestaltung und Kennzeichnung der Grabstelle bei. Auch hier gibt es eine Vielzahl von Materialien, Formen und Gestaltungsmöglichkeiten, die die Kosten beeinflussen.
- Graböffnung und -schließung: Diese Dienstleistungen variieren im Preis, sind jedoch in der Regel höher als bei einer Urnenbestattung.
- Grabpflege: Langfristige Grabpflege und Bepflanzung der Grabstelle verursachen wiederkehrende Kosten, die über die Jahre der Grabnutzung anfallen.
- Friedhofsgebühren: Diese können stark variieren, je nachdem, welcher Friedhof ausgewählt wird und welche Dienstleistungen in Anspruch genommen werden.
Wichtiger Hinweis: Die genannten Friedhofsgebühren sind lokal unterschiedlich und sollten bei dem jeweiligen Friedhof direkt erfragt werden.
Muslimische Beerdigungen stellen eine Ausnahme von der Sargpflicht dar, bei denen die Verstorbenen in einem weißen Leinentuch beigesetzt werden dürfen. Allerdings bieten nicht alle Friedhöfe muslimische Beisetzungen an, und in einigen Bundesländern, wie Sachsen und Sachsen-Anhalt, sind Beisetzungen im Leichentuch derzeit nicht zulässig. Bei einem Todesfall sollte daher geklärt werden, welcher Friedhof die spezifischen Bestattungsrituale ermöglicht.
Leistungen des Bestatters – Kostenüberblick
Bei einer Erdbestattung entstehen Kosten für verschiedene Dienstleistungen, die mit der Beisetzung verbunden sind. Diese lassen sich in direkte Bestatterleistungen und indirekte Leistungen (von Drittanbietern erbracht) unterteilen. Die tatsächlichen Kosten variieren je nach individuellen Präferenzen und benötigten zusätzlichen Dokumenten, wie zusätzlichen Ausfertigungen der Sterbeurkunde.
Direkte Bestatterleistungen
- Formalitäten und Urkundengebühren: Hierzu zählen die Abmeldung der verstorbenen Person bei relevanten Ämtern, Krankenkassen, Rententrägern und Versicherungen, das Einreichen der Sterbefallanzeige sowie die Beantragung der Sterbeurkunde.
- Hygienische Grundversorgung: Das Umkleiden, Einbetten, Aufbewahren und Kühlen des Leichnams sind essenzielle Dienstleistungen.
- Überführung des Leichnams: Der Transport des Verstorbenen vom Sterbeort zum Bestattungsort oder Krematorium ist in diesen Kosten enthalten.
- Trauerfeier und Services: Dazu gehören die Beratung und Planung der Bestattung, Organisation und Durchführung der Trauerfeier.
Indirekte Leistungen (Drittanbieter)
- Leichenschau und Ausstellung des Totenscheins: Ein Arzt muss den Tod feststellen und einen Totenschein ausstellen.
- Zweite Leichenschau: Bei einer Feuerbestattung ist diese oft vorgeschrieben.
- Krematorium: Falls eine Einäscherung vorgenommen wird.
- Trauerredner: Falls ein externer Redner für die Trauerfeier beauftragt wird.
- Musikalische Begleitung: Kann live oder aufgezeichnet sein, je nach Wunsch der Angehörigen.
- Druckerzeugnisse: Dazu zählen Sterbebilder, Trauerkarten und eventuell Programme für die Trauerfeier.
- Traueranzeige: In lokalen oder überregionalen Zeitungen, online oder in anderen Medien.
- Blumenschmuck: Dazu können Trauerkränze, Sargschmuck oder Blumenbuketts gehören.
- Bewirtung: Falls eine Bewirtung der Trauergäste beim Leichenschmaus stattfindet.
Jeder dieser Posten kann je nach Wahl der Dienstleistung, des Anbieters und der Region unterschiedlich ausfallen, was zu Schwankungen im Gesamtpreis der Bestattung führt.
Wer bezahlt die Kosten einer Bestattung?
In Deutschland legt das Bestattungsgesetz fest, wer für die Kosten einer Erdbestattung verantwortlich ist:
Gesetzliche Regelungen
- Gemäß §1968 BGB sind die Erben des Verstorbenen verpflichtet, die Kosten für die Bestattung zu tragen.
- Die sogenannte “Bestattungspflicht” legt fest, dass nahe Angehörige dafür Sorge tragen müssen, dass eine ordnungsgemäße Bestattung des Verstorbenen stattfindet.
Kostentragung
- Die unmittelbaren Erben oder unterhaltspflichtigen Angehörigen des Verstorbenen sind primär für die Deckung der Bestattungskosten verantwortlich.
- Sollten diese nicht in der Lage sein, die Kosten zu tragen (aufgrund von finanzieller Bedürftigkeit), können sie beim zuständigen Sozialamt einen Antrag auf Übernahme der Bestattungskosten stellen, was als Sozialbestattung bezeichnet wird. Die Bedürftigkeit wird nach den geltenden sozialhilferechtlichen Vorschriften geprüft.
Was ist günstiger Feuerbestattung oder Erdbestattung? Kosten im Vergleich
- Während bei einer Feuerbestattung zusätzliche Kosten für die Kremation anfallen, müssen bei einer Erdbestattung höhere Ausgaben für die Grabpflege und Grabnutzungsgebühren eingeplant werden.
- Die Gesamtkosten beider Bestattungsarten können sich aufgrund der verschiedenen Kostenfaktoren nahekommen. Beispielsweise ist bei der Feuerbestattung der Pflegeaufwand geringer, was langfristig Kosten spart. In Reaktion darauf passen Friedhöfe ihre Gebührenstrukturen an, indem sie die Kosten für Grabstellen für Urnenbestattungen erhöhen.
- Es ist jedoch nicht pauschal zu sagen, welche Bestattungsform kostengünstiger ist, da dies stark von den gewählten Leistungen und regionalen Preisunterschieden abhängt.
Wichtiger Hinweis: Es ist ratsam, individuelle und detaillierte Kostenvoranschläge von verschiedenen Bestattungsunternehmen und Friedhöfen einzuholen, um einen umfassenden Überblick über die zu erwartenden Kosten zu erhalten und diese effektiv vergleichen zu können.
Friedhofsgebühren bei einer Erdbestattung
Die Friedhofsgebühren stellen einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten bei einer Erdbestattung dar und setzen sich hauptsächlich aus Grabnutzungsgebühren und Bestattungsgebühren zusammen:
Grabnutzungsgebühren
- Diese Gebühren entstehen für das Nutzungsrecht einer Grabstätte für einen festgelegten Zeitraum, in der Regel zwischen zwanzig bis dreißig Jahren (Ruhezeit).
- Die Kosten variieren je nach Art der Grabstätte, zu denen Reihengrabstätten, Wahlgrabstätten, sowie anonyme und halbanonyme Grabstätten zählen.
- Die spezifische Höhe der Gebühren hängt zudem von der jeweiligen Gemeinde oder dem jeweiligen Friedhofsträger ab und kann regional stark unterschiedlich sein.
Bestattungsgebühren
- Hierzu zählen die Kosten für Dienstleistungen wie das Öffnen und Schließen des Grabes, die Nutzung der Aufbahrungsräume, das Abräumen der Trauerfloristik nach der Beisetzung und das Einebnen des Grabes.
- Diese Gebühren sind ebenso von der jeweiligen Gemeinde oder dem Friedhofsträger festgelegt und können regional variieren.
Grabgestaltung und -pflege
- Die Kosten für die Grabgestaltung und -pflege müssen ebenso berücksichtigt werden.
- Hierzu zählen insbesondere die Anfertigung und Aufstellung des Grabsteins durch einen Steinmetz, wobei die Preise je nach Größe, Material und Gestaltung des Steins variieren.
- Ebenfalls relevant sind die Ausgaben für die Grabpflege. Sollten Angehörige nicht in der Lage sein, die Grabpflege selbst zu übernehmen, können Dienstleistungen eines Friedhofsgärtners in Anspruch genommen werden, was zusätzliche jährliche Kosten mit sich bringt.
Hinweis: Die genauen Gebühren können und sollten direkt beim ausgewählten Friedhof oder über die städtischen Internetseiten eingesehen werden. Hier werden in der Regel die Friedhofsgebühren-Satzungen veröffentlicht, die detaillierte Auskünfte über die anfallenden Kosten geben.
Arten der Erdbestattung
Übersicht der möglichen Erdbestattungen:
- Sargbestattung
- Urnenbestattung
- Waldbestattung / Baumbestattung
Sargbestattung
Die traditionelle Sargbestattung beinhaltet das Hinablassen eines Sarges mit dem Leichnam in ein Grab auf einem Friedhof. Dies geschieht üblicherweise im Anschluss an eine Trauerfeier, wobei der Sarg als Symbol für die letzte Ruhestätte des Verstorbenen dient.
Urnenbestattung
Die Urnenbeisetzung erfolgt nach der Kremation des Verstorbenen (Feuerbestattung), wobei die Asche in eine Urne gefüllt wird. Die Urne kann dann entweder in einem Grab oder in einem Kolumbarium, einer speziellen Aufbewahrungseinrichtung für Urnen, beigesetzt werden.
Waldbestattung (Baumbestattung)
Bei dieser Bestattungsart wird die Asche des Verstorbenen in der Nähe des Wurzelwerks eines Baumes beigesetzt. Diese Form der Bestattung steht oft in Verbindung mit der Vorstellung einer naturverbundenen letzten Ruhestätte und findet in speziellen Bestattungswäldern statt.
Grabarten für die Erdbestattung
In ganz Deutschland können Erdbestattungen auf Friedhöfen durchgeführt werden. Hinsichtlich der Grabstelle haben Sie die Auswahl zwischen einem Reihengrab und einem Wahlgrab. Ein Reihengrab wird von der Friedhofsverwaltung zugeteilt und kann für einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren gepachtet werden, eine Verlängerung dieser Frist ist normalerweise nicht möglich. Da Reihengräber als Einzelgräber konzipiert sind, sind sie nicht für die Nutzung als Familiengrabstätte geeignet.
Grabart | Auswahl der Grablage möglich | Pachtzeit | Verlängerung der Pachtzeit möglich |
---|---|---|---|
Wahlgrab | Ja | 20-25 Jahre | Ja |
Reihengrab | Nein | 20-25 Jahre | Nein |
Wenn Sie sich für ein Wahlgrab entscheiden, können Sie in Absprache mit der Friedhofsverwaltung einen verfügbaren Platz für die Beisetzung auswählen. Dieser kann ebenfalls für 20 bis 25 Jahre gepachtet werden, wobei hier die Option besteht, die Pachtfrist nach deren Ablauf zu verlängern.
Wahlgräber sind preislich höher angesiedelt als Reihengräber, wobei die Kosten in der Regel von der Lage des Grabes abhängig sind. Ein Wahlgrab kann als Einzelgrab oder als Mehrfachgrab gestaltet werden, was insbesondere für Paare oder Familien von Interesse ist, die auch nach dem Tod beieinander liegen möchten.
Eine alternative Form der Erdbestattung stellt die anonyme Bestattung dar. Hierbei erfolgt die Beisetzung im Sarg, der Grabplatz wird jedoch nicht kenntlich gemacht. Anonyme Erdbestattungen können mit oder ohne Anwesenheit von Hinterbliebenen durchgeführt werden und sind in der Regel kostengünstiger als andere Grabarten, da keine Pflegekosten anfallen.
Einige Friedhöfe, insbesondere solche mit konfessioneller Bindung, erlauben jedoch keine anonymen Erdbestattungen. Diese erfolgen häufig in Form von Urnenbestattungen.
Bei der Beisetzung in einer Gruft oder einem Mausoleum wird der Sarg in einem gemauerten Grabraum beigesetzt, ohne in Kontakt mit der Erde zu kommen. Wegen der oftmals erheblichen Kosten ist diese Art der Beisetzung heutzutage eher selten.
Die Wahlgrabstätte
Als Wahlgrabstätten oder Familiengrabstätten bezeichnet man Grabstellen, die entweder für eine oder mehrere Personen (ein- oder mehrstellig) vorgesehen sind. Bei Wahlgrabstätten können individuelle Wünsche bezüglich der Lage, Größe und Nutzungsdauer berücksichtigt werden.
Diese Art von Grabstätte ermöglicht eine Verlängerung der Ruhezeit, gegebenenfalls über Generationen hinweg. Bei der Erstbelegung eines Tiefengrabes ist eine zeitversetzte Bestattung von zwei Verstorbenen übereinander möglich, sofern die Bodenverhältnisse dies zulassen.
Die Reihengrabstätte
Reihengrabstätten, auch Einzelgrabstätten genannt, sind für die Beisetzung eines einzelnen Verstorbenen vorgesehen. Hierbei wird unterschieden zwischen Erdreihen- und Urnenreihengrabstätten. Die Vergabe erfolgt der Reihe nach, und eine spezifische Platzauswahl ist nicht möglich. Nach Ablauf der festgelegten Ruhezeit werden diese Grabstätten wieder aufgelöst, und eine Verlängerung der Ruhezeit ist nicht möglich.
Die Gemeinschaftsgrabfläche
Gemeinschaftsgrabflächen sind speziell ausgewiesene Arealen, auf denen vornehmlich Urnen beigesetzt werden. Sie umfassen auch Wiesen- oder Rasengräber. Typischerweise gibt es auf diesen Flächen keine individuellen Grabsteine oder Kreuze. Stattdessen werden die Namen und Daten der Verstorbenen oft zentral auf einer Gedenktafel oder ähnlichem verzeichnet. Diese Art von Grabstätte ermöglicht eine gemeinschaftliche, dennoch individuell gekennzeichnete, Gedenkstätte für die Verstorbenen.
Häufige Fragen zur Erdbestattung
Was kostet eine einfache Erdbestattung?
Die Kosten einer Erdbestattung sind abhängig von verschiedenen Faktoren und Dienstleistungen, die in Anspruch genommen werden.
Wie lange dauert eine Erdbestattung?
Die Dauer einer Erdbestattung variiert je nach individuellen Wünschen und Gestaltung der Bestattung. In der Regel kann man von einer Zeitspanne zwischen 30 Minuten und einer Stunde für die Trauerfeier ausgehen, wobei die eigentliche Beisetzung etwa 30 Minuten in Anspruch nimmt.
Wie läuft eine Bestattung ab?
Die Bestattungszeremonie beginnt oft mit einer Trauerfeier in einer Trauerhalle auf dem Friedhof. Nach der Trauerfeier erfolgt die Beisetzung des Verstorbenen. Bei einer Erdbestattung wird der Sarg in ein Grab hinabgelassen. Dieser Akt kann als “Hinablegen” des Verstorbenen in sein letztes Ruhebett beschrieben werden.
Welche Kleidung trägt man bei einer Beerdigung?
Bei Beerdigungen wird von den Trauergästen erwartet, dass sie sich angemessen kleiden. Das bedeutet in der Regel, dass grelle Farben, ungepflegte Garderobe oder auffälliges Make-up vermieden werden sollten. Dunkle, zurückhaltende Farbtöne bis hin zu Schwarz sind üblich und angemessen.
Ablauf und Formalitäten im Todesfall
Einleitung der Erdbestattung:
- Arzt benachrichtigen: Im Todesfall ist es erforderlich, unverzüglich einen Arzt zu informieren. Der Arzt stellt den Tod fest und erstellt eine Todesbescheinigung, die essentiell für die Ausstellung der Sterbeurkunde und alle nachfolgenden Prozesse ist. In einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung übernimmt das Personal diese Aufgabe.
- Kontaktierung eines Bestattungshauses: Nachdem der Tod festgestellt wurde, sollte ein Bestattungsinstitut kontaktiert werden. Dieses übernimmt die Organisation und Durchführung der Erdbestattung, inklusive der Beantragung der Sterbeurkunde und der Abmeldung bei den Versicherungen.
- Überführung des Verstorbenen: Das Bestattungsinstitut arrangiert auch den Transport des Verstorbenen zu den Räumlichkeiten des Bestatters. Dies erfolgt je nach Bundesland innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem Todesfall.
Erdbestattung: Ablauf
- Mit oder Ohne Trauerfeier: Sie entscheiden, ob die Erdbestattung mit einer Trauerfeier oder als unbegleitete Beerdigung stattfinden soll. Viele Angehörige bevorzugen eine Trauerfeier als Form der persönlichen Verabschiedung.
- Ablaufschema: Nach einer eventuellen Trauerfeier wird der Sarg still zum Bestattungsort getragen. Dort können die Angehörigen in einer Abschiedszeremonie dem Verstorbenen das letzte Lebewohl sagen.
- Trauerzug: Die Familie und nahestehende Angehörige gehen üblicherweise direkt hinter dem Sarg, gefolgt von entfernten Verwandten, Freunden und Kollegen.
- Aufbahrung: Eine Aufbahrung ermöglicht den Angehörigen, in Ruhe Abschied zu nehmen. Dies kann mit einem geschlossenen oder offenen Sarg erfolgen.
Trauerfeier Gestaltung:
- Trauerrede: Falls Sie eine Trauerrede wünschen, können Sie einen religiösen oder weltlichen Redner beauftragen. Ein persönliches Gespräch hilft dem Redner, den Verstorbenen besser zu verstehen und eine passende Rede zu halten.
- Dekoration: Die Räumlichkeiten für die Trauerfeier können persönlich mit Kerzen, Blumen, Bildern und anderen Elementen dekoriert werden.
- Musik: Die musikalische Begleitung kann variieren – von Orgelmusik, Livebands, Chören bis zu aufgenommenen Musikstücken. Jedes Element trägt dazu bei, die Feier individuell und gedenkwürdig zu gestalten.
Planung einer Erdbestattung
Wenn Sie eine Sargbestattung in Erwägung ziehen, sind im Vorfeld mehrere Aspekte zu klären. Ein professioneller Bestatter steht Ihnen dabei hilfreich zur Seite, berät Sie bezüglich der verschiedenen Grabmöglichkeiten, plant mit Ihnen zusammen das Ausmaß der Trauerzeremonie und den Verlauf der Erdbestattung, und organisiert gegebenenfalls auch das Beisammensein nach der Bestattung.
Teilen Sie dem Bestatter Ihre individuellen Wünsche und Vorstellungen mit. Je genauer Sie sich im Klaren darüber sind, wie die Erdbestattung aussehen soll, desto reibungsloser verläuft die gesamte Planung.
Bestimmungsort der Beisetzung
In Deutschland sind die Möglichkeiten für die letzte Ruhestätte eines Verstorbenen streng reguliert durch die sogenannte Friedhofspflicht. Sie besagt, dass ein Leichnam ausschließlich auf einem dafür vorgesehenen Friedhof beigesetzt werden darf. Dies gilt ebenso für die Asche nach einer Kremation.
Grundsätzlich kann der Friedhof für die geplante Erdbestattung frei ausgewählt werden. Jedoch besteht ein gesetzlicher Anspruch auf einen Grabplatz nur in der Gemeinde oder Stadt, in der der Verstorbene gemeldet war. Friedhöfe sind also nicht verpflichtet, Personen von außerhalb beizusetzen. In der Regel stellt es jedoch kein Problem dar, wenn die Erdbestattung nicht am Wohnort des Verstorbenen stattfindet.
Auswahl des Sarges
In Deutschland ist jede Erdbestattung an die „Sargpflicht“ gebunden, wobei Särge in einer Vielzahl von Formen, Farben und Stilen erhältlich sind. Einige Bestattungsinstitute bieten sogar an, dass die Särge individuell bemalt werden können.
Ausnahme:
Muslimische Erdbestattungen sind von der Sargpflicht ausgenommen. Immer mehr Friedhöfe in Deutschland ermöglichen Bestattungen im Leichentuch, da im Islam die Beisetzung direkt in der Erde und ohne Sarg vorgesehen ist. Eine Einäscherung ist für Muslime nicht erlaubt.
Vorteile der Erdbestattung
Tradition
In Deutschland repräsentiert die Erdbestattung eine lange Bestattungstradition, insbesondere im Christentum, wo die Sargbestattung stark bevorzugt wird. Kremation war für gläubige Christen über lange Zeit keine Option.
Natürlicher Abbau
Bei Erdbestattungen verbleibt der Leichnam anfangs unverändert und zersetzt sich dann allmählich zu seinen Grundbestandteilen. Dieser natürliche Prozess wird in vielen Kulturen als besonders respektvoll und natürlich angesehen.
Möglichkeit der Aufbahrung
Durch die Arbeit eines Thanatopraktikers ist eine ästhetische und hygienische Aufbahrung des Verstorbenen möglich. Dies kann den Hinterbliebenen helfen, den Verlust realer zu empfinden und den Trauerprozess zu unterstützen.
Individuelle Grabgestaltung
Erdbestattungen bieten umfangreiche Möglichkeiten für individuelle Gestaltungen, da in der Regel mehr Fläche für die Grabgestaltung zur Verfügung steht.
Welche Nachteile gibt es bei der Erdbestattung
Zeitliche Einschränkungen
Da Erdbestattungen typischerweise maximal 12 Tage nach dem Tod stattfinden, sollten die Angehörigen zeitnah die Trauerfeier organisieren. Dies ermöglicht eine reibungslose Planung. Dabei ist der Bestatter behilflich.
Erhöhte fortlaufende Kosten
Zu den kostspieligeren Bestattungsformen zählt die Erdbestattung, da nicht nur ein Grabstein angefertigt werden muss, sondern auch langfristige Kosten für Grabpflege und Friedhofsnutzung anfallen.
Meistgestellte Fragen zur Erdbestattung
Ist eine Erdbestattung ohne Sarg erlaubt?
In Deutschland ist die Sargpflicht bindend, wodurch Verstorbene zwingend in einem Sarg beigesetzt werden müssen. Muslimische Erdbestattungen sind eine Ausnahme, da hier die Beisetzung im Leichentuch erlaubt ist. Nicht alle Friedhöfe bieten jedoch diese Option an.
Warum wählen Menschen die Erdbestattung?
Erdbestattungen haben eine tiefe Tradition im Christentum, Judentum und Islam. Oft ist die Entscheidung für diese Bestattungsart durch religiöse Überzeugungen und traditionelle Praktiken motiviert.
Wie verläuft eine Erdbestattung?
Zuerst findet eine Trauerfeier, häufig in einer Friedhofskapelle, statt. Danach wird der Verstorbene zur Grabstätte geleitet und beigesetzt. Im Anschluss haben Trauergäste die Möglichkeit, der Familie ihr Beileid auszusprechen. Der Ablauf ist in der Regel von stiller Andacht und Respekt geprägt.
Welche Fristen sind einzuhalten?
Deutschlandweit gibt es keine festen Fristen für Erdbestattungen. Je nach Bundesland erfolgt die Beisetzung zwischen 4 und 10 Tagen nach dem Tod.
Wieviel Zeit nimmt eine Erdbestattung in Anspruch?
Die Bestattungszeremonie selbst dauert in der Regel zwischen 30 Minuten und einer Stunde, abhängig von der Gestaltung der Zeremonie. Mit Trauerfeier sollten Gäste ungefähr 90 Minuten für den gesamten Ablauf einplanen.
Welche Rituale sind üblich?
Verschiedene Rituale können Teil des Abschiedsprozesses bei einer Erdbestattung sein. Oft gibt es an der Grabstätte einen Behälter mit Erde und eine kleine Schaufel, so dass die Trauergäste Erde auf den Sarg streuen können, oft begleitet von den Worten „Asche zu Asche, Staub zu Staub“. Alternativ können auch Blumen ins Grab gelegt werden als Zeichen des Abschieds und der Erinnerung.
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