Sterbevorsorge 2024 | Vorsorge für den Abschied

Sterbevorsorge kurz zusammengefasst

  • Sterbevorsorge umfasst verschiedene Aspekte, die im Todesfall geregelt werden sollten.
  • Diese Aspekte umfassen unter anderem Versicherungen, Patientenverfügung, Nachlass-Regelung, Testament und Bestattung.
  • Die Sterbevorsorge kann durch Erstellung einer Patientenverfügung, Nachlassplanung und Bestattungsplanung gestaltet werden.
  • Die Kosten für Sterbevorsorge variieren je nach Methode, von Patientenverfügung bis hin zu Versicherungen.
  • Eine Sterbegeldversicherung oder Bestattungsvorsorgeversicherung kann sinnvoll sein, um finanzielle und organisatorische Belastungen im Todesfall zu vermeiden.

Sterbevorsorge einfach erklärt: So bereiten Sie sich für den künftigen Todesfall vor

Es mag vermutlich für die meisten Menschen sehr unangenehm sein, bereits heute über das eigene Versterben und die eigene Beerdigung nachzudenken, doch eine rechtzeitige Vorbereitung auf dieses wichtige Thema kann nicht nur Ihre Angehörigen vor zusätzlichem Kummer bewahren, sondern Ihnen auch die Möglichkeit geben, Ihren letzten Abschied gemäß Ihren persönlichen Vorstellungen zu gestalten. In diesem Artikel erfahren Sie, warum es ratsam ist, Ihre individuelle Sterbevorsorge frühzeitig zu planen.

Die Sterbevorsorge ermöglicht es, den eigenen letzten Lebensabschnitt und die finanziellen Aspekte des Todes vorab zu planen, um persönliche Wünsche zu respektieren und Angehörige zu entlasten.
Die Sterbevorsorge ermöglicht es, den eigenen letzten Lebensabschnitt und die finanziellen Aspekte des Todes vorab zu planen, um persönliche Wünsche zu respektieren und Angehörige zu entlasten.

Definition: Was bedeutet Sterbevorsorge

Um Ihre Familienangehörigen zu entlasten, ist es ratsam, bereits zu Lebzeiten festzulegen, was nach Ihrem Ableben geschehen soll. Der Begriff “Sterbevorsorge” umfasst dabei sämtliche Aspekte, die im Todesfall eine Rolle spielen, und daher rechtzeitig geklärt und organisiert werden sollten, die wichtigsten sind:

  1. Todesfallversicherung (Sterbegeldversicherung und Risikolebensversicherung)
  2. Patientenverfügung
  3. Nachlass-Regelung und Testament
  4. Bestattung

Wichtige Überlegungen zur Sterbevorsorge:

Wichtige Überlegungen zur Sterbevorsorge

  1. Frühzeitige Planung: Wir empfehlen, sich frühzeitig mit der Sterbevorsorge zu befassen, um Ihre persönlichen Vorstellungen umzusetzen und Ihre Angehörigen zu entlasten.
  2. Bereiche der Sterbevorsorge: Die Sterbevorsorge umfasst die Todesfallversicherung, Patientenverfügung, Nachlassregelungen, Testamente und Bestattungsplanung.
  3. Patientenverfügung: Sorgen Sie für klare und präzise Anweisungen bezüglich medizinischer Entscheidungen am Lebensende, nach eingehender Beratung.
  4. Nachlass und Testament: Konsultieren Sie Anwälte oder Notare, um Ihren Nachlass effektiv zu regeln, und beachten Sie Vorsorgemaßnahmen bei Krankheit.
  5. Bestattungsplanung: Legen Sie frühzeitig Ihre Bestattungswünsche fest und wählen Sie zwischen verschiedenen Optionen, darunter Bestattungsverfügungen oder Sterbevorsorgeversicherungen.
  6. Kostenüberlegungen: Die Kosten variieren je nach gewählter Methode, von kostenlosen Patientenverfügungen bis hin zu Versicherungsprämien und rechtlichen Beratungsgebühren.
  7. Versicherungen: Erwägen Sie den Abschluss einer Risikolebensversicherung, Sterbegeldversicherung oder Bestattungsvorsorge-Versicherung, um finanzielle Belastungen im Todesfall zu minimieren und Ihre Wünsche zu realisieren.

Wie können Sie die Sterbevorsorge gestalten?

Es gibt verschiedene Wege, wie Sie sich auf den Trauerfall vorbereiten können. Es ist ratsam, eine Liste mit allen notwendigen Schritten zur Klärung Ihrer Angelegenheiten zu erstellen und auch Ihre Familie über Ihre Entscheidungen zu informieren, um für Klarheit und Gewissheit zu sorgen.

Patientenverfügung

Um eine Patientenverfügung zu erstellen, sollten Sie sich medizinisch und rechtlich über die verschiedenen Optionen der einzelnen Maßnahmen beraten lassen. Sie können dies bei verschiedenen Stellen tun, darunter die Verbraucherzentrale, die Kirche, Hospize, Ihr Hausarzt oder ein Notar.

Obwohl eine notarielle Beglaubigung nicht erforderlich ist, um die Gültigkeit Ihrer Patientenverfügung sicherzustellen, müssen genaue Anweisungen für jede Maßnahme formuliert werden. Konkrete Textvorlagen für die Patientenverfügung finden Sie auf der Website des Bundesministeriums der Justiz.

Nachlass und Testament

Abhängig von Ihrer individuellen Lebenssituation können Sie sich von einem Anwalt oder Notar bezüglich der Regelung Ihres Nachlasses und der Erstellung eines Testaments beraten lassen. Informieren Sie sich auch über sinnvolle Vorsorgemaßnahmen im Falle von Krankheit, wie zum Beispiel die Erteilung einer Bankvollmacht oder Vorsorgevollmacht für einen Angehörigen, der im Zweifelsfall in Ihrem Sinne handelt.

Beachten Sie, dass Sie Ihr Erbe auch schon zu Lebzeiten auf Ihre Hinterbliebenen übertragen können, beispielsweise durch Schenkung, unter Einhaltung der entsprechenden Freibeträge, ohne Steuern zu zahlen.

Bestattung

Sie können frühzeitig Ihre Vorstellungen für Ihre Beerdigung festlegen, einschließlich der Auswahl von Blumenschmuck, des Sargs oder der Urne sowie der Gestaltung der Traueranzeige. Um sicherzustellen, dass Ihre Wünsche umgesetzt werden, können Sie die Verantwortung in vertrauenswürdige Hände legen.

Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die schriftliche Festlegung der Details für Ihre Beerdigung (Bestattungsverfügung) für Ihre Angehörigen, die direkte Beauftragung eines Bestattungsunternehmens oder den Abschluss einer Versicherung zur Sterbevorsorge inklusive eines Vertrags zur Bestattung (Bestattungsvorsorge) oder einer Sterbegeldversicherung.

Die Wahl hängt von Ihren Hinterbliebenen, Ihrem Alter und Ihrem Budget für die Vorsorge und Bestattung ab.

Wie hoch sind die Kosten für die Sterbevorsorge?

Kosten der Patientenverfügung

Die Kosten für die Erstellung und Aufbewahrung einer Patientenverfügung variieren je nach gewählter Methode. Sie können eine Patientenverfügung selbständig und kostenlos erstellen und zu Hause aufbewahren, empfehlenswert ist jedoch, eine Kopie bei einer Vertrauensperson zu hinterlegen oder sie im Zentralen Vorsorgeregister zu registrieren (ca. 26 Euro).

Wenn Sie bestimmte Maßnahmen mit Ihrem Hausarzt klären möchten, können Beratungsgebühren anfallen. Alternativ können Sie Ihre Patientenverfügung von Ihrem Hausarzt erstellen und im Zentralen Vorsorgeregister registrieren lassen, wodurch die Kosten etwa 150-190 Euro betragen.

Da die Kosten für eine Patientenverfügung keine Gesundheitsleistungen darstellen, werden sie nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Kosten für Nachlass und Testament

Für die erbrechtliche Beratung Ihres Nachlasses durch einen Anwalt schließen Sie eine Honorarvereinbarung ab, die entweder auf Zeithonorar-Basis oder als Pauschalhonorar berechnet werden kann. Das Aufsetzen eines Testaments durch einen Notar erfolgt gemäß einer Gebührenordnung und richtet sich nach dem Wert des Nachlasses zum Zeitpunkt der Testamentserstellung.

Zum Beispiel betragen die Gebühren für ein Einzeltestament mit einem Nachlasswert von 10.000 Euro 75 Euro und für 50.000 Euro Nachlass 165 Euro.

Kosten der Sterbegeldversicherung und Bestattungsvorsorge-Versicherung

Die Kosten einer Versicherung zur Sterbevorsorge variieren je nach Ihren individuellen Bestattungswünschen. Im Allgemeinen liegen die Ausgaben für eine Bestattung zwischen 5.000 und 8.000 Euro.

Je früher Sie mit der Einzahlung in eine Risikolebensversicherung, Sterbegeldversicherung oder einen Bestattungsvorsorgevertrag beginnen, desto niedriger sind die monatlichen Beiträge. Zum Beispiel erfordert eine Sterbegeldversicherung mit einer Versicherungssumme von 6.000 Euro, abgeschlossen im Alter von 50 Jahren, monatliche Beiträge von etwa 25 Euro.

Welche Versicherung deckt die Kosten für die Beerdigung ab?

Um die Finanzierung der Beerdigungskosten zu gewährleisten, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Eine Möglichkeit besteht darin, privat durch einen monatlichen Sparplan Geld anzusparen.

Der Nachteil dabei ist, dass im Ernstfall möglicherweise nicht genug Kapital angesammelt wurde, um sämtliche anfallenden Ausgaben zu decken. Für eine verlässliche Absicherung sämtlicher Kosten empfiehlt sich daher der Abschluss einer Vorsorgeversicherung:

  1. Sterbegeldversicherung
  2. Bestattungsvorsorgeversicherung

Unterschied zwischen Sterbegeldversicherung und Bestattungsvorsorgeversicherung

Sterbegeldversicherung: Die Sterbegeldversicherung deckt die finanziellen Aspekte im Zusammenhang mit einer Beerdigung. Im Todesfall erhält eine von Ihnen festgelegte Person die im Vertrag vereinbarte Versicherungssumme, um sämtliche Kosten für die Bestattung zu begleichen.

Bestattungsvorsorgeversicherung: Bei einem Bestattungsvorsorgevertrag legen Sie im Voraus sämtliche Einzelheiten und Maßnahmen für Ihre Beerdigung mit einem Bestattungsinstitut fest. Im Todesfall wird der Bestatter als Bezugsberechtigter der Versicherungssumme angesehen und führt die Bestattung gemäß Ihren Wünschen durch.

Diese Versicherung kann entweder bei einem Bestatter oder einem Versicherungsunternehmen abgeschlossen werden, und sie entlastet Ihre Angehörigen von finanziellen Sorgen und organisatorischen Belangen im Trauerfall.

Wann und für wen ist eine Vorsorgeversicherung sinnvoll?

Die Entscheidung, ob Sie eine Vorsorgeversicherung abschließen sollten, hängt von Ihrem individuellen finanziellen Bedarf ab und von den Absprachen, die Sie mit Ihren Hinterbliebenen bezüglich Ihrer Beerdigung getroffen haben.

Im Allgemeinen liegt das Eintrittsalter für eine Sterbegeldversicherung oder Bestattungsvorsorgeversicherung zwischen 40 und 80 Jahren, und in den meisten Fällen wird keine Gesundheitsprüfung verlangt.


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